pte20250508003 in Business

Politisch neutrale Unternehmen im Vorteil

Parteinahme jeder Art mindert laut Wissenschaftlern zumeist Ansehen in der Öffentlichkeit


Polarisierung: Unternehmen sollten lieber unpolitisch bleiben (Bild: Larisa, pixabay.com)
Polarisierung: Unternehmen sollten lieber unpolitisch bleiben (Bild: Larisa, pixabay.com)

Ithaca/New York/Boston (pte003/08.05.2025/06:10)

Kunden bevorzugen Unternehmer, die sich in stark polarisierenden, politischen Fragen eher neutral verhalten. Zu dem Schluss kommt eine Untersuchung von Tommaso Bondi von der Cornell University, Vanessa C. Burbano von der Columbia University und Fabrizio Dell'Acqua von der Harvard Business School.

Drei Fragen zur Klärung

Für seine Untersuchung hat sich das Team auf wichtige Fragestellungen konzentriert: Wie die politische Ausrichtung eines Unternehmens die Reaktionen von Einzelpersonen prägt; und wie Menschen auf die Kommunikation einer Haltung reagieren, die mit dem Versprechen einer finanziellen Verpflichtung einhergeht.

Und schließlich wollten die Forscher zwischen der strategischen Entscheidung, eine explizit unpolitische Haltung zu kommunizieren, und dem Schweigen unterscheiden. Konkret wollten sie wissen, ob Einzelpersonen die Kommunikation einer unpolitischen Haltung gegenüber der Kommunikation einer ideologischen Haltung bevorzugen.

Polarisierendes schwierig

Die Forscher haben zwischen November 2020, also vor den Präsidentschaftswahlen in den USA, und Januar 2021, die Zeit unmittelbar nach dem Sturm auf das US-Kapitol, zwei Umfragen durchgeführt. Es ging also um eine Zeit, in der manche CEOs ihre Haltung zu politischen Themen aktiv kommunizierten.

In der ersten Studie manipulierten die Forscher die Infos, die den Umfrageteilnehmern über die Haltung eines hypothetischen Unternehmens zu einem Thema zur Verfügung gestellt wurden, sowie die Unternehmensmerkmale, die die Erwartungen der Einzelnen hinsichtlich der Positionierung des Unternehmens beeinflussen könnten - ob das Unternehmen politisch neutral, links- oder rechtsgerichtet beziehungsweise zentristisch ist.

In der zweiten Studie manipulierte das Team auch, ob die Kommunikation einer parteiischen Haltung des Unternehmens durch das Versprechen finanzieller Unterstützung untermauert wurde. Ergebnis: Bei einem Thema, zu dem die Meinungen geteilt sind, führt eine parteiische Kommunikation des CEO - in welche Richtung auch immer - zur negativen Wahrnehmung des Unternehmens. Die Kommunikation einer unpolitischen Haltung verbessert dagegen die Wahrnehmung.

(Ende)
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