pte20250508001 in Forschung

Biopartikel bewirken Starkregen-Desaster

EPFL-Forscher belegen Anreicherung in der Atmosphäre und stellen Eisbildung in den Wolken fest


Luftmessgeräte auf dem Gipfel des Berges Helmos in Griechenland (Foto: epfl.ch)
Luftmessgeräte auf dem Gipfel des Berges Helmos in Griechenland (Foto: epfl.ch)

Lausanne (pte001/08.05.2025/06:00)

Verheerender Starkregen wird durch den Klimawandel und biologische Partikel ausgelöst. Das haben Klimaforscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) ermittelt. Demnach beschleunigen Pollen, Bakterien und Sporen, die in die Atmosphäre gelangen, die Eisbildung in Wolken. Aufgund ihres Gewichts stürzen die Eispartikel aus den Wolken und landen als Hagel oder, wenn sie durch warme Luftmassen fallen, als Starkregen auf der Erde.

Klimawandel verschärft Lage

"Biologische Partikel sind sehr effektiv bei der Bildung von Eis in Wolken, und die Eisbildung ist für den größten Teil des weltweiten Niederschlags verantwortlich. Angesichts unserer Ergebnisse müssen Wetter- und Klimamodelle biologische Partikel unbedingt berücksichtigen, zumal davon auszugehen ist, dass biologische Partikel mit der Erwärmung des Klimas in größeren Mengen in der Atmosphäre vorkommen werden", so EPFL-Forscher Thanos (Athanasios) Nenes, der zusammen mit Kunfeng Gao die Ursachen von Starkregen erkundet hat.

Mit anderen Worten: Die heutigen Wettervorhersagen, die stets auf Modellrechnungen basieren, könnten zuverlässiger werden und vor allem katastrophale Wetterereignisse genauer vorhersagen, sofern der Eintrag von biologischen Partikeln in die Atmosphäre berücksichtigt würde.

Bald endet zweite Messkampagne

Die EPFL-Forscher haben ihre Erkenntnisse durch die Analyse der biologischen Bestandteile von Luftproben am Helmos gewonnen. Der Berg im alpinen Gebiet in Griechenland ist 2.350 Meter hoch und ganzjährig bewölkt. Zudem wird dieser von biologischen Emissionen aus dem darunter liegenden Hochwald beeinflusst. Mit steigenden Temperaturen im Laufe des Tages werden daraus Pollen, Bakterien, Pilzsporen und andere biologischen Teilchen freigesetzt. Mittags, wenn die Sonne am höchsten steht, ist deren Konzentration am stärksten. Dieser Faktor korreliert mit der Regenhäufigkeit in dem Gebiet.

Nenes leitet am Berg Helmos auch eine zweite Messkampagne, um die Arten von biologischen Partikeln in der Atmosphäre zu identifizieren, die die Bildung von Eis in Wolken auslösen. Dazu setzt er eine Reihe von Geräten wie Wolkenradar, Aerosol-LiDAR, Drohnen und Fesselballons ein, um mit bisher unerreichter Detailgenauigkeit zu dokumentieren, wie jedes biologische Partikel zur Wolkenbildung beiträgt, um Wetter- und Klimaprognosen zu verbessern. Diese Messreihe endet am 15 Mai.



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