Aerosole stoppen Zyklone im Frühstadium
Wissenschaftler der Australian National University erzielen Erfolge bei Simulation am Computer
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Hurrikane: sollen im Frühstadium gestoppt werden (Foto: Dimitris Vetsikas, pixabay.com) |
Canberra/San Francisco (pte002/25.06.2025/06:00)
Forscher der Australian National University haben einen Weg gefunden, Wirbelstürme bereits in der Entstehung zu schwächen, sodass sie ihre verheerende zerstörerische Kraft gar nicht erst entfalten können. Das gelingt ihnen mit unterschiedlich geformten Aerosolen, kleinen Partikeln, die ungeachtet ihres spezifischen Gewichts schweben können. Vor allem "junge" Zyklone lassen sich gezielt schwächen. Dazu sind Flugzeuge mit unerschrockenen Piloten in der Lage.
Aerosole wirken langfristig
Vorerst aber findet die Bekämpfung der Stürme lediglich am Computer statt. In Simulationen hat das Team um Roslyn Prinsley bereits Erfolge erzielt. "Wir haben festgestellt, dass feine (0,05 bis 1 μm Durchmesser) und ultrafeine (<0,05 μm) Aerosole den Sturm zunächst verstärken, indem sie die Wärmeabgabe durch kondensierenden Wasserdampf, Gefrieren und Eiswachstum in den Wolken erhöhen."
Dies führe jedoch auch zu einem Bereich mit abgekühlter Luft in Bodennähe, die den Energiefluss in den Sturm verringert und ihn schließlich schwächt. "Im Gegensatz dazu verlangsamen größere (1 bis 4 μm) Aerosole den Sturm zunächst durch verstärkten Niederschlag, bilden später jedoch einen schwächeren Kaltluftpool, der den Sturm kaum schwächt", unterstreicht Prinsley.
Angriff in frühem Stadium
Andere Forscher haben die Auswirkungen von Aerosolen auf ausgewachsene Zyklone untersucht, wenn er kurz davor steht, auf Land zu treffen. "Wir dachten, es könnte einfacher sein, sie zu stoppen, bevor sie entstehen. Wir haben nun gezeigt, dass es möglich ist, ihre Intensität in diesen frühen Stadien zu reduzieren", erklärt Prinsley.
Prinsley arbeitet mit dem Start-up Aeolus zusammen, das sich ebenfalls zum Ziel gesetzt hat, Zyklone zu schwächen, bevor sie Leben und Gemeinden bedrohen. "In vielen Teilen der Welt hat die Zunahme dieser Ereignisse wegen des Klimawandels bereits zu einem erheblichen Anstieg der Versicherungsprämien geführt. Wenn wir auf die nächsten Jahrzehnte blicken, werden Immobilien unversicherbar werden und wir müssen eingreifen", weiß Koki Mashita, Mitbegründer von Aeolus.
Hurrikane, die im Nordatlantik, im zentralen Nordpazifik und im östlichen Nordpazifik auftreten, verursachen größere Schäden als alle anderen Naturkatastrophen. Allein in den USA sind es durchschnittlich rund 23 Mrd. Dollar pro Ereignis. Sie sind auch für die meisten wetterbedingten Todesfälle verantwortlich. Seit 1980 kamen 7.211 Menschen ums Leben.
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