Mikroplastik verrät sich durch grünes Leuchten
Sicherer Nachweis gelingt Hong Kong Polytechnic University mit genmanipulierten Bakterien
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Mikroplastik wird durch Fluoreszenz sichtbar (Foto: Song Lin Chua, polyu.edu.hk) |
Hongkong (pte018/15.09.2025/11:30)
Forscher der Hong Kong Polytechnic University haben ein neues Nachweisverfahren für Mikroplastik in beispielsweise Abwässern entwickelt, wobei die schädlichen Partikel aufgrund von Fluoreszenz grün aufleuchten.
Leuchtende Biofilme
Das schafft das Team um Song Lin Chua mithilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen. Der lebende Sensor klammert sich selbstständig an Mikropartikel und beginnt spontan damit, grünes Licht zu emittieren.
Ausgangsmaterial ist das Bakterium Pseudomonas aeruginosa. Dieses Bakterium kommt häufig in der Umwelt vor und bildet auf Kunststoffpartikeln auf natürliche Weise Biofilme.
Die Forscher haben das Bakterium mit zwei zusätzlichen Genen ausgestattet. Eins davon produziert ein Protein, das aktiviert wird, wenn der Mikroorganismus mit Kunststoff in Berührung kommt, und das andere Gen produziert als Reaktion darauf ein grün fluoreszierendes Protein.
Sensor höchst selektiv
In Labortests fluoreszierten die manipulierten Bakterien wie erwartet in Fläschchen, die Mikroplastik enthielten, jedoch nicht in Fläschchen mit anderen Verunreinigungen wie Glas und Sand. Der Sensor ist also höchst selektiv, allerdings nicht der schnellste.
Binnen drei Stunden wurde eine Fluoreszenz für verschiedene Kunststoffe erzeugt, darunter Polyethylenterephthalat (PET) und Polystyrol (PS). Die Bakterien blieben bei der Lagerung im Kühlschrank bei vier Grad Celsius bis zu drei Tage lang aktiv, sodass sie auch den Transport zu Einsatzorten überstehen.
Aufwendige Techniken
"Unser Biosensor bietet eine schnelle, kostengünstige und empfindliche Methode, um Mikroplastik in Umweltproben innerhalb weniger Stunden nachzuweisen. Als schnelles Screening-Instrument könnte er groß angelegte Überwachungsmaßnahmen revolutionieren und dabei helfen, Verschmutzungsherde für eine detailliertere Analyse zu lokalisieren", meint Chua.
Derzeit lässt sich Mikroplastik in Wasserproben mit Mikroskopen oder Analysewerkzeugen wie Infrarot- oder Raman-Spektroskopie erkennen. Diese Techniken sind zwar genau, erfordern jedoch mehrere Schritte zur Vorbereitung der Proben und sind teuer und zeitaufwendiger.
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