pte20251124004 in Leben

Meeresbakterium eliminiert Krebszellen

Photobacterium angustum zeigt gute Ergebnisse - Nebenwirkungen sind fast vernachlässigbar


Eisberge: Meer verspricht Hilfe beim Kampf gegen Krebs (Foto: pixabay.com)
Eisberge: Meer verspricht Hilfe beim Kampf gegen Krebs (Foto: pixabay.com)

Nomi (pte004/24.11.2025/06:10)

Mit dem vorrangig im Meer lebenden Bakterium Photobacterium angustum lässt sich Darmkrebs gut therapieren. Dabei müssen die Mikroben noch nicht einmal gentechnisch verändert werden, sagen Forscher des Japan Advanced Institute of Science and Technology um Eijiro Miyakoin. Der Mikroorganismus reichert sich selektiv in Tumorgewebe an und attackiert dieses. Gleichzeitig aktiviert das Bakterium die körpereigene Immunabwehr, darunter T-Zellen, B-Zellen und Neutrophile.

Bakterium wirkt wie Impfstoff

In Mausmodellen haben die Fachleute das Bakterium, nachdem es intravenös verabreicht worden war, im Tumor und in geringem Maße in anderen Organen angesiedelt, ohne diese übermäßig zu belasten. Diese kombinierten Mechanismen, die das Bakterium in Gang setzt, verlängern das Leben der behandelten Mäuse signifikant. In einigen Fällen wurde der Tumor vollständig zerstört.

Als die geheilten Mäuse 120 Tage nach der ersten Behandlung erneut mit Krebszellen infiziert wurden, griff deren Immunsystem direkt ein und zerstörte die Eindringlinge. "Das zeigt, dass die Therapie mit P. angustum ein starkes und dauerhaftes immunologisches Antitumor-Gedächtnis induziert", so Miyako. Das Bakterium wirke also ähnlich wie ein Krebsimpfstoff.

Wirksam auch bei Brustkrebs

In weiteren Tests hat das Bakterium auch bei Triple-negativem Brustkrebs eine heilende Wirkung gezeigt. Dieser Krebs ist besonders aggressiv. "Unsere Studie zeigt, dass natürlich vorkommende, nicht gentechnisch veränderte Bakterien als sichere und wirksame Immuntherapeutika gegen Krebs eingesetzt werden können", sagt Miyako. Er arbeitet nun an einem praktisch einsetzbaren Präparat auf der Basis des Meeresbakteriums.

Krebs ist nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Zwar wurden revolutionäre Immuntherapien wie Immun-Checkpoint-Inhibitoren und CAR-T-Zelltherapien entwickelt, doch diese sind sehr teuer, haben immunbedingte Nebenwirkungen, und sind bei soliden Tumoren nur begrenzt wirksam.

Die bakterielle Krebstherapie wird seit Langem erforscht, und aktuelle Studien haben gezeigt, dass sich bestimmte Bakterienarten selektiv in der Tumorumgebung ansiedeln und vermehren. Die meisten bisherigen Arbeiten konzentrierten sich jedoch auf gentechnisch veränderte Stämme von Escherichia coli oder Salmonella typhimurium, was Bedenken hinsichtlich der biologischen Sicherheit, komplexer Herstellungsprozesse und strenger regulatorischer Anforderungen aufkommen ließ.

(Ende)
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