pte20251124003 in Forschung

Forscher machen Flachs zum Werkstoff

KU-Leuven-Spin-off Biofibix erzeugt Hightech-Ersatz für Kohlenstofffasern in Verbundwerkstoffen


Praktische Anwendung: Padel-Schläger aus flachbasiertem Verbundwerkstoff (Foto: biofibix.be)
Praktische Anwendung: Padel-Schläger aus flachbasiertem Verbundwerkstoff (Foto: biofibix.be)

Löwen/Geel (pte003/24.11.2025/06:05)

Biofibix, ein Spin-off der Katholischen Universität Löwen (KU Leuven), will statt Kohlenstofffasern in Verbundwerkstoffen künftig Flachsfasern einsetzen. Das dafür nötige Bearbeitungsverfahren haben die Experten nun zur großtechnischen Reife gebracht. Damit lässt sich die Faser für diesen Zweck optimieren. Sie ist sehr fest, leicht und steif. Doch die Vorbereitung der Naturfaser ist bisher so aufwendig, dass eine kommerzielle Nutzung nicht möglich war.

Flachsanbau schont Umwelt

Die Fachleute haben das Problem adressiert, dass die natürliche Faser zu viel Harz aufsaugt, während das Material in Verbundwerkstoffen, das die Fasern zusammenhält, Feuchtigkeit anzieht und keine schlüssige Verbindung mit dem Harz eingeht, weil die Oberfläche zu glatt ist. Diese drei negativen Eigenschaften haben die Forscher der Faser nun abgewöhnt.

Wie genau sie das geschafft haben bleibt ihr Geheimnis. Die auf Flachsfasern basierenden Faserverbundwerkstoffe sollen jedoch konkurrenzfähig sein. Zudem spreche für sie, dass sie natürlichen Ursprungs sind, die Umwelt also kaum belasten, zumal Flachs sehr genügsam ist und kaum Agrochemikalien benötigt, um zu wachsen. Kohlenstofffasern dagegen würden mit hohem Energieaufwand und damit wenig umweltverträglich hergestellt.

Ideal für Sportgeräte und Autos

"Wir können derzeit eine Tonne dieses Flachsfaser-Verbundmaterials pro Tag produzieren", sagt Gilles Koolen, CEO und Mitbegründer von Biofibix, der bei Aart Van Vuure, Assistenzprofessor für Materialwissenschaften an der KU Leuven, promoviert hat. Gemeinsam mit ihm hat er die Grundlagen für die innovative Flachsbehandlung gelegt.

Das Material ist wegen seines geringen Gewichts vor allem für Sportgeräte wie Snowboards und Surfbretter oder Schläger für Padel, ein vom Tennis abgeleitetes Spiel, nützlich. Auch für Bauteile von Fahrzeugen ist es geeignet, weil die Hersteller stets auf der Suche nach leichteren Materialien sind, um den Kraftstoff- beziehungsweise Stromverbrauch zu reduzieren.

(Ende)
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