Mediziner plädieren für Genesung zu Hause
Laut Studie des Mass General Brigham und Ariadne Labs sind lange Krankenhausaufenthalte obsolet
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Temperaturmessung: Das Zuhause wird zum Krankenhaus 2.0 (Foto: Engin Akyurt, pixabay.com) |
Boston (pte001/03.12.2025/06:00)
Längere Klinikaufenthalte sind zum Gesundwerden nicht zwingend nötig. Möglich ist oft die Entlassung nach wenigen Tagen mit der Nachsorge zu Hause, ohne den Patienten zusätzlich zu gefährden. Zu dem Schluss kommt eine Studie des Mass General Brigham und dem Gesundheitsdienstleister Ariadne Labs in Zusammenarbeit mit Kollegen aus ländlichen Gesundheitszentren in den USA und Kanada.
Entlassung bevorzugt
"Wir haben gezeigt, dass die häusliche Krankenhausversorgung in ländlichen Gebieten nicht nur gut funktioniert, sie wird von den Patienten auch bevorzugt", sagt David Levine, klinischer Direktor für Forschung und Entwicklung bei Mass General Brigham Healthcare at Home. In der Praxis erhalten sie zweimal täglich den Besuch von Krankenschwestern oder Rettungssanitätern, die die Versorgung übernehmen. Zudem wird täglich einmal ein Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft per Video zugeschaltet.
Auch minimieren innovative Technologien den Bedarf an medizinischen Geräten, die bisher in die Wohnungen der Patienten gebracht werden mussten. Ein drahtloser Aufkleber auf der Brust ersetzt ein typisches Telemetriesystem des Spitals zur kontinuierlichen Überwachung der Herztätigkeit. Intravenöse Infusionen werden automatisch von einer Infusionspumpe verabreicht, die so klein ist, dass sie in eine Gürteltasche passt. Mit einem Handmessgerät werden die Laborwerte des Patienten direkt zu Hause überprüft.
Gleicher Therapieerfolg
An der randomisierten kontrollierten Studie haben 161 Erwachsene teilgenommen, die aufgrund akuter Erkrankungen, vor allem Infektionen, Herzinsuffizienz, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen oder Asthma, stationär behandelt werden mussten. Ein Teil verbrachte die gesamte Zeit bis zur Genesung im Krankenhaus, ein anderer wurde nach wenigen Tagen entlassen und zu Hause weiterversorgt. Es zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede im Behandlungserfolg, unterstreichen die Wissenschaftler abschließend.
Bei der "häuslichen" Gruppe haben die Forscher sogar Vorteile erkannt. Sie legten pro Tag im Schnitt 700 Schritte mehr zurück als die Patenten der Kontrollgruppe. Zudem waren sie fast doppelt so zufrieden wie, die, die im Krankenhaus versorgt wurden. Auch auf der Kostenseite überwiegen Vorteile der häuslichen Versorgung. Sie liegt um 27 Prozent unter denen für die Komplettversorgung im Krankenhaus. "Wir glauben, dass dies eine Innovation sein könnte, die zur Lösung der Krise im ländlichen Gesundheitswesen beiträgt", so Levine.
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