pte20251202002 in Business

Gelebte CSR hält Mitarbeiter bei der Stange

Forscher des Stevens Institute of Technology hat "psychologischen Vertragsbruch" untersucht


Haoying (Howie) Xu: Wissenschaftler weiß, was Mitarbeiter milde stimmt (Foto: stevens.edu)
Haoying (Howie) Xu: Wissenschaftler weiß, was Mitarbeiter milde stimmt (Foto: stevens.edu)

Hoboken (pte002/02.12.2025/06:00)

Unternehmen, die ihrer gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung (CSR) nicht gerecht werden, verlieren die Loyalität ihrer Mitarbeiter. Das haben Forscher des Stevens Institute of Technology festgestellt. Sie haben den sogenannten "psychologischen Vertragsbruch" analysiert, den ein Unternehmen begeht, wenn es ohne Erklärung beispielsweise Versprechungen wie Gehaltserhöhungen nicht einhält, bestimmte freiwillige Sozialleistungen kürzt oder Vergünstigungen streicht.

Viele kündigen innerlich

Ein solches Verhalten beeinträchtigt nicht selten die Arbeitsmoral der Mitarbeiter und löst kontraproduktive Verhaltensweisen aus, heißt es: "Manche Mitarbeiter kommen vielleicht zu spät zur Arbeit oder engagieren sich weniger für ihre Aufgaben", sagt Haoying (Howie) Xu. Andere wiederum könnten "still kündigen", das Unternehmen also nicht wirklich verlassen, sondern nur noch ds Nötigste tun und "Dienst nach Vorschrift" machen.

"Die Ideologie dahinter lautet: 'Ich komme zur Arbeit, weil ich dazu verpflichtet bin. Ich erledige das Nötigste und gehe dann nach Hause'", verdeutlicht Xu die Problematik. Es kann laut dem Wissenschaftler sogar sein, dass sich derart gefrustete Mitarbeiter in der Öffentlichkeit negativ über ihren Arbeitgeber äußern. "Das kann den Ruf des Unternehmens zerstören", warnt Xu.

Mindestens 50 Prozent der US-Arbeitnehmer gehören zu den "Quiet Quitters", haben innerlich also bereits "still gekündigt" und tun nur noch das Nötigste. Dass zeigt eine Umfrage des Researchers Gallup. Truit Gray von der Bowling Green State University hat untersucht, wie sich diese Arbeitshaltung, die für die Wirtschaft und die Gesellschaft schwere Schäden verursacht, verbessern könnte, wie pressetext berichtete.

Mehr Unternehmenskrisen

Angesichts der zunehmenden Häufigkeit von Krisen, denen Unternehmen oft mit unpopulären Maßnahmen begegnen, wollte Xu herausfinden, wie diese die negativen Folgen für ihre Beziehung zu ihren Mitarbeitern minimieren können. Gemeinsam mit Kollegen aus anderen US-Hochschulen und aus China hat er Mitarbeiter aus verschiedenen Branchen in den USA zu deren Reaktion auf Verletzungen des psychologischen Vertrags im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie untersucht.

Das Team hat außerdem ein hypothetisches Szenario für eine Verletzung des psychologischen Vertrags erstellt und fragte die Teilnehmer, wie sie in einer solchen Situation reagieren würden. Ergebnis: Die soziale Verantwortung von Unternehmen spielt eine wichtige Rolle. Das bedeutet, dass Unternehmen soziale und ökologische Belange in ihre Geschäftstätigkeit integrieren, um einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu haben.

"Beispielsweise können Unternehmen Geld an gemeinnützige Organisationen spenden, Spenden für bestimmte Gruppen sammeln, Umweltinitiativen sponsern oder andere wohltätige Zwecke unterstützen", meint Xu. So agierende Unternehmen werden von Mitarbeitern trotz psychologischer Vertragsbrüche weiterhin geschätzt, hat er festgestellt. Das liege daran, dass diese Mitarbeiter davon ausgehen, dass das Unternehmen den Verstoß nicht absichtlich begangen hat.

Xu zufolge ist soziale Verantwortung von Unternehmen für Krisensituationen zwar hilfreich, aber nicht ausreichend. Unternehmen müssten in solchen Fällen Pläne ausarbeiten, um Verstöße gegen psychologische Verträge wiedergutzumachen. "Das ist so etwas wie eine Versicherung", unterstreicht Xu abschließend.

(Ende)
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