pte20251201003 in Business

Immer mehr Marketer grenzen sich von KI ab

Laut Studie der Deakin University verstärkt Slogan "Von Menschen gemacht" die Wirkung noch


Kokosnuss: KI kann Werbewirkung reduzieren (KI-Bild: Nurdin Bekkeldiev, pixabay.com)
Kokosnuss: KI kann Werbewirkung reduzieren (KI-Bild: Nurdin Bekkeldiev, pixabay.com)

Melbourne (pte003/01.12.2025/06:10)

Immer mehr Unternehmen geben den Produkten, für die sie Käufer suchen, das Attribut "von Menschenhand geschaffen", um ein Zeichen gegen Künstliche Intelligenz (KI) zu setzen. Heineken, Polaroid und Cadbury gehören dazu. Auch "Pluribus", eine für Apple TV+ entwickelte US-postapokalyptische Science-Fiction-Fernsehserie, enthält im Abspann den Satz "Made by Humans".

KI-Markenbotschafter kritisiert

Umgekehrt haben Unternehmen wie die Modeketten H&M und Guess negative Reaktionen von Kunden erfahren, weil sie KI-Markenbotschafter eingesetzt haben. "Das alles deutet darauf hin, dass eine Situation erreicht ist, in der Menschen beginnen, Ressentiments gegenüber KI zu entwickeln, die immer mehr von dem produzieren, was wir sehen und hören", schreibt Betriebswirtschaftler Paul Harrison von der Deakin University.

"Oberflächlich betrachtet, bietet KI Effizienzvorteile wie schnellere Produktion, kostengünstigere Visualisierungen, sofortige Personalisierung und automatisierte Entscheidungen", so Harrison weiter. "Regierungen und Unternehmen haben sich darauf gestürzt, angezogen von der Aussicht auf mehr Produktivität. In der Werbung scheint KI zu kleineren Marketing-Budgets, besserer Zielgruppenansprache, automatisierten Entscheidungen und schneller Kampagnenumsetzung zu führen."

Es geht nicht nur um Effizienz

Laut Harrisons geht es bei Werbung nie nur um Effizienz. Sie beruhe auf einem gewissen Maß an emotionaler Wahrheit und kreativem Geheimnis. Dieser psychologische Anker - der Glaube, dass hinter dem, was Menschen sehen, menschliche Absichten stehen - sei wichtig. Menschen schätzten Objekte oft mehr, wenn sie glaubten, dass diese von Menschen geschaffen sind. Dies sei selbst dann der Fall, wenn sich diese Bilder nicht von einem generierten Bild unterscheideten.

Wenn zwei identische Gemälde entweder als "von Menschen geschaffen" oder "von KI geschaffen" gekennzeichnet würden, beurteilten die Betrachter die Werke, die sie für "von Menschen geschaffen" halten, durchweg als schöner, bedeutungsvoller und tiefgründiger. Harrison: "Es scheint, dass allein das KI-Label den Wert eines Objekts mindert. Kreative Arbeit bestand nie nur darin, Inhalte zu generieren."

Diese sei eine Möglichkeit für Menschen, Emotionen, Erfahrungen, Erinnerungen, Differenzen und Interpretationen auszudrücken. Vielleicht sei das der Grund, warum der Aufstieg von "Made by Humans" tatsächlich eine Bedeutung habe. Marketer verkauften nicht einfach nur Herkunft, sondern reagierten auf tiefere kulturelle Unsicherheit hinsichtlich der Urheberschaft in einer Zeit, in der die Grenzen der Kreativität immer schwerer zu erkennen seien.

(Ende)
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