pte20251202005 in Forschung

Digitaler Zwilling schlägt Cyber-Angriffe zurück

Informatiker realisieren Echtzeit-Simulationen von Attacken im abgeschirmten virtuellen Raum


Digitaler Zwilling: deckt Cyber-Gefahren auf (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)
Digitaler Zwilling: deckt Cyber-Gefahren auf (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)

Sydney/Belfast (pte005/02.12.2025/06:15)

Ein digitaler Zwilling soll das Netzwerk eines Unternehmens gegen Angriffe von Cyber-Piraten immunisieren. Das ist die Idee von Forschern der University of New South Wales (UNSW) und der Queen's University Belfast. In einem realen Computer-Netzwerk, so die Überlegung, lassen sich Angriffe nicht simulieren, um zu prüfen, ob die Sicherheitsbarrieren funktionieren oder nachgebessert werden müssen. Ein digitaler Zwilling verkraftet solche Eingriffe dagegen klaglos. Und sollte etwas nachhaltig schief gehen, kann er sanft bestattet werden.

Unternehmen nachgebildet

Ein digitaler Zwilling ist eine virtuelle Nachbildung eines Produkts, Prozesses oder einer Dienstleistung, die dessen Zustand, Eigenschaften und Verbindungen zu anderen Systemen erfasst. Dazu gehört natürlich auch das vom Unternehmen verwendete Computer-System und seine Verbindungen nach außen, vor allem über das Internet. Bedrohungen, die bei diesem digitalen Zwilling erkannt werden, lassen sich so aufdecken.

Das kann die Rettung sein, da herkömmliche Abwehrmaßnahmen zunehmend nicht mehr mit Cyber-Angriffen Schritt halten können. Überwachungsinstrumente erkennen Anomalien in der Regel erst, nachdem ein Schaden entstanden ist. Komplexe Computer-Systeme können oft die Ursachen von Sicherheitsverletzungen verschleiern.

Ein digitaler Zwilling schlägt laut den Entwicklern eine Brücke zwischen der realen und der digitalen Welt. Er ermöglicht es Unternehmen, Ereignisse in Echtzeit zu simulieren, vorherzusagen, was als Nächstes passieren könnte, und mögliche Abwehrmaßnahmen sicher zu testen. Er kann auch dabei helfen, die Folgen eines Cyber-Angriffs zu analysieren, damit sich Unternehmen auf künftige Attacken vorbereiten können.

Lebensmittelbranche gefährdet

Die Forscher haben vor allem den Lebensmittelsektor im Visier. Im diesem Jahr wurden mehrere britische Lebensmittelunternehmen, darunter Harrods, Marks & Spencer und Co-op, Opfer von Cyber-Angriffen. Der Lebensmittelsektor ist in hohem Maße von verschiedenen Gliedern einer Kette abhängig. Das macht ihn zu einem attraktiven Ziel für Hacker, da ein einziges schwaches Glied die gesamte Lieferkette gefährden kann.

Aufgrund der überragenden Bedeutung von Lebensmitteln für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit - und ihrer Bedeutung für die Wirtschaft - gilt die Lebensmittelbranche als kritische nationale Infrastruktur. "Digitale Zwillinge können nicht jeden Cyber-Angriff verhindern, aber indem sie Unsicherheit in Vorausschau verwandeln, bieten sie Unternehmen eine Chance, sicher, nachhaltig und geschützt zu bleiben", so die Forscher abschließend.

(Ende)
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