Mambas: Gegengifte manchmal nicht wirksam
Drei Arten greifen laut neuer Studie der University of Queensland das Nervensystem gezielt an
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Schwarze Mamba: Gift ist nicht überall gleich (Foto: pixabay.com, F. Muhammad) |
Brisbane (pte014/30.09.2025/10:30)
Das Gift von drei Arten von Mambas ist neurologisch deutlich komplexer als bisher angenommen. Laut Forschern der University of Queensland ist dies die Erklärung dafür, warum Gegengifte fallweise nicht wirksam sind. Die schwarze Mamba, die westliche grüne Mamba und die Jamesons Mamba verwenden es nicht nur als eine Art chemische Waffe. Forschungsleiter Bryan Fry zufolge greifen die Gifte gezielt zwei verschiedene Punkte des Nervensystems an.
Gifte wirken anders
Wird ein Mensch von drei von vier Arten von Mambas gebissen, führt das zu einer schlaffen oder hinkenden Lähmung. Sie wird durch eine postsynaptische Neurotoxizität verursacht. Die Gifte dieser drei Arten von Mambas können einen anderen Teil des Nervensystems angreifen und so durch die präsynaptische Toxizität eine spastische Lähmung verursachen.
Bisher wurde angenommen, dass nur die vierte Art, nämlich die gewöhnliche Mamba, eine spastische Lähmung auslöst. Nun ist klar, warum es manchen Patienten durch das Gegengift zuerst besser zu gehen scheint und warum diese dann unter schmerzhaften unkontrollierten Muskelkrämpfen leiden. Das Gift verhindert zuerst, dass die Nervensignale die Muskeln erreichen. Das Gegengift überstimuliert die Muskeln. "Das Behandeln einer Erkrankung macht also plötzlich ein anderes Leiden sichtbar", so Fry.
30.000 Tote jährlich
Von Mambas verursachte Schlangenbisse sind vor allem in Afrika südlich der Sahara bedrohlich. Jährlich sterben 30.000 Menschen daran. Lee Jones, der die experimentelle Arbeit durchgeführt hat, ist die Entwicklung neuer Gegengifte bedeutsam. Zudem hat sich gezeigt, dass die Giftfunktion der Mambas je nach geografischem Standort unterschiedlich ist. Das galt vor allem für Populationen der schwarzen Mamba in Kenia und Südafrika. Details sind in "Toxins" veröffentlicht.
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