pte20240322022 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Leukämie: Neue Stammzellen bei Älteren gut

Medizinischer Fortschritt der vergangenen 20 Jahre zeigt sich in deutlich reduzierter Mortalität


Blutprobe: Leukämie wird besser behandelbar (Foto: pixabay.com, PublicDomainPictures)
Blutprobe: Leukämie wird besser behandelbar (Foto: pixabay.com, PublicDomainPictures)

Beirut (pte022/22.03.2024/11:30)

Bei Patienten über 65 Jahren, die zwischen 2000 und 2021 eine allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (allo-HCT) zur Behandlung einer akuten myeloischen Leukämie (AML) erhielten, haben sich die von Leukämie freie Zeit und das allgemeine Überleben deutlich verbessert. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Ali Bazarbachi von der American University of Beirut. Die medizinischen Fortschritte der vergangenen 20 Jahre hätten allo-HCT zur sicheren und auch bei älteren Patienten beliebteren Behandlungsoption werden lassen.

Umfassende Datenlage analysiert

Laut Bazarbachi liegt das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose bei 68 Jahren. Es ist jedoch nur wenig über die weltweiten Auswirkungen dieser Veränderungen und die prädiktiven Faktoren für die Ergebnisse nach einer Transplantation bekannt. Die verfügbaren Daten dazu stammen von retrospektiven und prospektiven Studien und sind zudem nicht einheitlich. Für die aktuelle Studie haben die Forscher einen Datensatz der "European Society for Blood and Marrow Transplantation" analysiert. Dabei handelt es sich um eine Arbeitsgruppe, die aus mehr als 600 Transplantationszentren besteht, die die entsprechenden Eingriffe und die Follow-up-Daten an ein zentrales Register melden.

Der untersuchte Datensatz bestand aus 7.215 Patienten, die zwischen 2000 und 2021 ihre erste allo-HCT mit 65 Jahren oder älter erhielten. Zum Zeitpunkt der Transplantation befanden sich 64 Prozent der Teilnehmer in ihrer ersten vollständigen AML-Remission. Bei 14 Prozent der Patienten handelte es sich um die zweite vollständige Remission und 22 Prozent verfügten über eine aktive Erkrankung. Die Forscher beurteilten die Ergebnisse in den drei Jahren, die direkt auf die Behandlung erfolgten. Die Wissenschaftler stellten wurden die Ergebnisse der 728 Patienten, die zwischen 2000 und 2009 behandelt wurden, und die der 1.775 Patienten, die zwischen 2014 und 2014 entsprechend medizinisch versorgt wurden sowie jene der 4.712 Patienten gegenüber, die ihre Behandlung zwischen 2015 und 2021 erhalten hatten.

Gesamtüberleben bei 49 Prozent

Die Ergebnisse zeigen, dass in diesen drei Zeiträumen das Auftreten von Rückfällen mit Werten von 37 Prozent auf 31 Prozent und schließlich auf 30 Prozent deutlich abnahm. Die Sterblichkeit aufgrund anderer Ursachen lag zwischen 2000 und 2014 bei 31 Prozent und verringerte sich zwischen 2015 und 2021 auf 27 Prozent. Auch das Überleben frei von Leukämie und das gesamte Überleben verbesserten sich im Laufe der Zeit ständig. Die Zeiten ohne Erkrankung stiegen von 32 Prozent auf 38 Prozent und erreichten schließlich 44 Prozent. Das Gesamtüberleben erhöhte sich von 37 Prozent auf 42 Prozent und dann 49 Prozent. Auch das Auftreten der Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (GvHD) wurde untersucht. Dabei erkennen die Spenderzellen den Körper des Patienten als fremd und greifen das gesundes Gewebe an.

Das Auftreten einer chronischen GvHD verringerte sich ebenfalls von 35 Prozent zwischen 2000 und 2014 auf 31 Prozent zwischen 2015 und 2021. Das Überleben ohne GvHD und Rückfall erhöhte sich zusätzlich von 22 Prozent auf 29 Prozent und 34 Prozent. Die Verbesserungen bei allen Ergebnissen, abgesehen von der nicht mit einem Rückfall in Verbindung stehenden Mortalität, konnte unabhängig davon festgestellt werden, wo sich im Krankheitsverlauf die Patienten zum Zeitpunkt der Transplantation gerade befanden. Bei Patienten mit einer aktiven Erkrankung waren die Unterschiede jedoch erst zwischen 2015 und 2021 von Bedeutung. Details sind in "Clinical Cancer Research" nachzulesen.

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