Jeder zweite Auto-Mittelständler ist gefrustet
Investitionsplanungen richten sich laut neuer VDA-Umfrage zunehmend weg aus Deutschland
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Düstere Lage: deutsche Autoindustrie weiter am Scheideweg (Foto: pixabay.com, wal_172619_II) |
Berlin (pte017/06.10.2025/13:00)
Wegen der Konjunkturflaute wollen 80 Prozent der im Automobilbereich tätigen Mittelständler geplante Investitionen in Deutschland verschieben, verlagern oder ganz streichen. 2024 waren es nur 75 Prozent. Das zeigt eine Umfrage des Verbands der Automobilindustrie (VDA) unter 158 Unternehmen.
Standortbedingungen schlecht
Investitionsverlagerungen ins Ausland planen laut den neuen Ergebnissen 28 Prozent der Unternehmen (Mai 2025: 24 Prozent). Weitere 17 Prozent erwägen eine Streichung von Investitionen. Nur zwei Prozent der Unternehmen wollen ihre Investitionen in den Standort Deutschland angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage erhöhen.
"Weil die Standortbedingungen sich zusehends verschlechtern, wird aktuell täglich gegen den Standort Deutschland und Europa entschieden. Die Wirtschaft, insbesondere die Industrie, mahnt seit Jahren grundlegende Reformen an, aber es passiert viel zu wenig", kritisiert VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
Jedes dritte Unternehmen leidet neben schlechter Nachfrage auch an einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften - in etwa so viel wie in der vergangenen Umfrage. 61 Prozent geben zudem an, aktuell Beschäftigung in Deutschland abzubauen (Mai: 57 Prozent) - der bislang höchste Wert in der Reihe dieser Umfrage. Nur neun Prozent bauen Beschäftigung in Deutschland auf.
Bleibende Wirtschaftsschwäche
Beeinträchtigt wird die Investitionstätigkeit in Deutschland laut der Studie aktuell vor allem durch die Absatzlage und die -erwartung. Das niedrige Marktvolumen auf dem deutschen und europäischen Automobilmarkt spielt für 64 Prozent der Unternehmen die entscheidende Rolle. Hintergrund sind Wirtschaftsschwäche und fehlende Rahmenbedingungen für den E-Ausbau.
Jede zweite Firma im automobilen Mittelstand bewertet ihre aktuelle Lage als schlecht oder sehr schlecht. Im Mai lag dieser Wert noch bei 42 Prozent. Nur elf Prozent betrachten ihre Lage als gut oder sehr gut. Dieser Wert lag im Frühjahr mit 19 Prozent fast doppelt so hoch.
Auch der Ausblick ist verhalten: 20 Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage gegenüber dem Vorjahr. 21 Prozent gehen von der Verschlechterung der wirtschaftlichen Entwicklung aus. 59 Prozent schätzen, dass die Situation etwa auf gleichem Niveau verharrt.
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