Männerbilder sind verstärkender Kriegsfaktor
Laut Forschern haben gewaltlegitimierende Vorstellungen den stärksten Einfluss bei Befürwortung
![]() |
Schmutziger Soldat: In Kriegen zählt Deutungshoheit um jeden Preis (Foto: Sammy-Sander, pixabay.com) |
Leipzig/Bergen (pte004/03.10.2025/06:15)
Gewaltlegitimierende Männlichkeitsvorstellungen sind der stärkste Einzelfaktor hinter Kriegsbefürwortung. Das zeigt eine neue Studie von Alexander Yendell vom Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt und David Herbert von der Universität Bergen mit über 1.000 Befragten in Großbritannien. Details sind in "Politics & Governance" nachzulesen.
Familie und Ehre schützen
Laut den Experten stimmen Personen, die glauben, dass Männer ihre Familie mit Gewalt schützen oder für Ehre kämpfen, Kriegen deutlich häufiger zu. Zusätzlich verstärken autoritäre Unterordnung und sadistische Charakterzüge die Kriegsbereitschaft, heißt es.
Laut den Forschern fördern auch Kindheitserfahrungen mit Gewalt später solche rigiden Männerbilder. Kriege seien demnach nicht nur vorrangig strategische politische Entscheidungen, sondern spiegelten tief sitzende psychische Strukturen wider.
Putin als ein Paradebeispiel
Wladimir Putin, so die Wissenschaftler, sei aufgewachsen unter harten Bedingungen und stilisiere ein starkes Männerbild. So verkörpere er psychologische Muster in extremer Form - getragen von einer Gesellschaft, in der Härte und Gewalt oft von Kindheit an verankert seien.
Das abschließende Fazit der Experten: "Wer Gewalt und Krieg verhindern will, muss weiter blicken als bis zu Politik und Strategie. Er muss die psychologischen Wurzeln erkennen - und sie liegen vor allem in verhärteten, gewaltlegitimierenden Männerbildern."
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Florian Fügemann |
Tel.: | +43-1-81140-313 |
E-Mail: | fuegemann@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |