pte20251001013 in Forschung

Deutsche sehen Meinungsfreiheit beschnitten

Gaza, Ukraine, Gendern, Migration und Klimakrise: 49,7 Prozent sehen sich laut Readly unter Druck


Gefühlter Maulkorb: Vor allem Ostdeutsche fühlen sich bevormundet (Bild: pixabay.com, CDD20)
Gefühlter Maulkorb: Vor allem Ostdeutsche fühlen sich bevormundet (Bild: pixabay.com, CDD20)

Berlin (pte013/01.10.2025/12:30)

Laut einer aktuellen Studie der digitalen Magazinplattform Readly unter 2.500 Personen haben 49,7 Prozent der Deutschen eigenen Angaben nach häufig oder eher häufig das Gefühl, die eigene Meinung nicht mehr frei äußern zu können.

Spitzenwert in Ostdeutschland

Trotz der im Grundgesetz in Artikel 5, Absatz 1 festgeschriebenen Meinungsfreiheit bleibt bei vielen ein gewisses Unbehagen darüber. In Ostdeutschland erreicht die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen mit 82,2 Prozent den Spitzenwert, wenn es um die gefühlte Einschränkung der Meinungsfreiheit geht - fast doppelt so viele wie im Westen der Republik.

Rund ein Drittel der Befragten (34,3 Prozent) gibt hingegen an, nie das Gefühl zu haben, die eigene Meinung in politischen oder gesellschaftlichen Debatten nicht frei äußern zu können. Am stärksten ausgeprägt ist das Gefühl eingeschränkter Meinungsfreiheit bei den Anhänger der AfD: 85,5 Prozent geben an, häufig oder eher häufig diese Erfahrung zu machen. Auch beim Bündnis Sahra Wagenknecht liegt der Anteil mit 77,7 Prozent sehr hoch.

Hetzerische Positionen dominant

"Die Meinungsfreiheit ist in Deutschland rechtlich gesichert. Doch wir erleben im öffentlichen Diskurs zunehmend hetzerische oder menschenfeindliche Positionen, die sich bewusst abseits des rechtlichen Rahmens bewegen. Dieses Spannungsfeld kann den subjektiven Eindruck vieler Menschen, sich nicht mehr frei äußern zu können, verstärken", sagt Marie-Sophie von Bibra, Geschäftsführerin Readly Deutschland.

Gefragt nach den Bereichen, in denen es besonders schwerfällt, die eigene Meinung offen zu äußern, werden die Migrations- und Asylpolitik (48,9 Prozent) genannt. Dahinter folgt der Israel-Gaza-Konflikt und Antisemitismus (31,4 Prozent), Geschlechtsidentität und Gendern (21,8 Prozent), der Krieg in der Ukraine (20,2 Prozent) sowie die Klimakrise (17,1 Prozent).

(Ende)
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