pte20210916001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Leber-Proteine können Alzheimer auslösen

Beta-Amyloid verursacht Ablagerungen - Änderung der Essgewohnheiten womöglich hilfreich


Aufnahme des Hippocampus einer
Aufnahme des Hippocampus einer "Alzheimer-Maus" (Bild: John Mamo, curtin.edu.au)

Bentley (pte001/16.09.2021/06:00)

Amyloid-Proteine, die in der Leber produziert werden, können Mitverursacher der Alzheimer-Krankheit sein. Diese Vermutung haben Forscher um John Mamo von der Curtin University https://www.curtin.edu.au/ im australischen Bentley jetzt erhärtet. Amyloide ist der Oberbegriff für bestimmte Proteine, darunter Beta-Amyloid, das Ablagerungen im Gehirn bildet, sodass Nervenzellen absterben. Das Protein wird sowohl im Gehirn als auch in der Leber gebildet, sodass es schwierig war nachzuweisen, ob das Protein aus der Leber die Krankheit auslöst oder zumindest verstärkt. Beide Proteine sind identisch, sodass eine Unterscheidung nicht möglich schien.

[b]Mit Mäusen gelang der Beweis[/b]

Das Team um Mamo hat es dennoch geschafft. Mittels Genmanipulation schufen sie ein Mausmodell, das Beta-Amyloid ausschließlich in der Leber produziert. Die Forscher konnten nachweisen, dass das Protein von triglyceridreichen Lipoproteinen im Blut transportiert und ins Gehirn gelangte. Sie fanden heraus, dass Mäuse Neurodegeneration und Hirnatrophie entwickelten, die von neurovaskulären Entzündungen und Funktionsstörungen der Hirnkapillaren begleitet wurden, was häufig bei Alzheimer beobachtet werden kann. Die Mäuse schnitten bei einem Lerntest, der von der Funktion des Hippocampus abhängt – der Gehirnstruktur, die für die Bildung neuer Erinnerungen unerlässlich ist –, schlecht ab.

[b]Der Lebensstil spielt eine Rolle[/b]

Das deutet darauf hin, dass das Beta-Amyloid auch bei Menschen von der Leber ins Gehirn gelangen kann und Alzheimer auslöst. Diese Erkenntnis könnte große Auswirkungen auf das Verstehen der Alzheimer-Krankheit und mögliche Therapien haben. Bis heute haben sich die meisten Forscher auf die Überproduktion von Beta-Amyloid im Gehirn konzentriert. Jetzt liegt es im Bereich des Möglichen, dass der Lebensstil eine wichtige Rolle spielt, etwa eine fettreiche Ernährung, die die Leberproduktion von Beta-Amyloid beschleunigen könnte.

„Dieser Befund zeigt, dass die Fülle dieser toxischen Proteinablagerungen im Blut möglicherweise durch die Ernährung einer Person und einige Medikamente, die speziell auf Lipoprotein-Amyloid abzielen könnten, zurückgeführt werden können", sagt Mamo. Eine Änderung des Lebensstils könne das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, verringern oder das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.

(Ende)
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