Krankhafte Neugier schadet Unternehmen
Wissen wird laut Studie der Boston University zunehmend gehortet und die Arbeitsleistung sinkt
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Lauschen: Krankhafte Neugier ist schlecht für das Geschäft (Foto: Couleur, pixabay.com) |
Boston/Orlando (pte003/30.06.2025/06:10)
Krankhaft neugierige Kollegen, die anderen über die Schulter schauen, um zu sehen, woran sie gerade arbeiten, die Gespräche belauschen und persönliche Fragen stellen, sind nicht nur lästig. Sie mindern auch die Leistung der Mitarbeiter eines Unternehmens und verhindern, dass Wissen weitergegeben und der Arbeitgeber letztlich geschädigt wird. Laut Forschern der Boston University ist es im wissenschaftlichen Bereich ähnlich.
Richtiges Maß für Neugier
Bislang gab es laut Experte Richard A. Currie keine zuverlässige Methode, um Neugier am Arbeitsplatz zu messen, was es schwierig machte, ihre potenziell negativen Auswirkungen zu verfolgen. Das wollte er ändern. Sein neuestes Projekt begann mit einer Umfrage unter 350 jungen Erwachsenen zum Thema Neugier. Er fragte sie, was es für sie bedeutet, bei der Arbeit neugierig zu sein, wie neugierige Kollegen sich verhalten und wie oft Neugier auftritt.
In vier Studien hat Currie eine Reihe gemeinsamer Merkmale für Neugier ermittelt, eine Methode zur Messung der Aufdringlichkeit am Arbeitsplatz entwickelt und getestet, ob der Grad der Neugier ein Indikator für die Leistung und Zufriedenheit eines Mitarbeiters ist. Gemeinsam mit Mark G. Ehrhart von der University of Central Florida hat er herausgefunden, dass der Stresspegel in Unternehmen mit vielen neugierigen Kollegen höher ist, die Arbeitsleistung und der Wissensaustausch mit Kollegen jedoch geringer sind. Auch reagierten Mitarbeiter auf Neugierde, indem sie sich verschließen und Wissen vor neugierigen Kollegen verbergen.
Jüngere sind neugieriger
Eine weitere Erkenntnis der Wissenschaftler: Neugier grassiert besonders in einem Arbeitsumfeld, in dem jeder seine Kollegen übertrumpfen will. "Interessanterweise haben wir festgestellt, dass jüngere Arbeitnehmer sich häufiger neugierig verhalten als ältere. Eine authentischere und vertrauensvollere Haltung der Vorgesetzten schwächt die negative Beziehung zwischen Neugierde und zwischenmenschlicher Gerechtigkeit und führt zu einem intensiveren Wissensaustausch", schließt Currie.
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