pte20210907022 in Leben

Kleinkinder: Gehör leidet unter Chemotherapie

Cisplatin führt nach Forschern des BC Children's Hospital bei 75 Prozent zu einem Hörverlust


Chemotherapie: Gehör von kleinen Kindern leidet (Foto: pixabay.com, klbz)
Chemotherapie: Gehör von kleinen Kindern leidet (Foto: pixabay.com, klbz)

Vancouver (pte022/07.09.2021/11:30)

Das Chemotherapie-Medikament Cisplatin wird bei vielen Kindern erfolgreich zur Behandlung von Krebs eingesetzt. Es kann jedoch auch einen dauerhaften Hörverlust verursachen. Eine Studie des BC Children’s Hospital http://www.bcchildrens.ca hat jetzt gezeigt, dass das Gehör von sehr kleinen Kindern bereits früh in der Behandlung und in einem größeren Ausmaß beeinträchtigt wird als bei älteren Kindern. Frühere Studien hatten gezeigt, dass bis zu 60 Prozent der mit Cisplatin behandelten Kinder an einem Hörverlust leiden. Für die aktuelle Studie untersuchten die Wissenschaftler die Daten von 368 kanadischen Kinderkrebs-Patienten, die mit Cisplatin behandelt wurden und bei denen insgesamt 2.052 audiologische Untersuchungen durchgeführt wurden. Alle Studienteilnehmer wurden innerhalb von drei Jahren nach Beginn der Therapie nicht mehr mit Cisplatin behandelt. 

[b]Kombinationstherapie verschlimmert Hörverlust[/b]

Drei Jahre nach Beginn der Behandlung litten 75 Prozent der Patienten unter oder mit fünf Jahren unter einem mit dem Medikament in Verbindung stehenden Hörverlust. Bei Kindern über fünf Jahren lag dieser Wert bei 48 Prozent.  Nach einem Jahr und drei Monaten nach Beginn der Behandlung litten 27 respektive 61 Prozent der Patienten unter oder mit fünf Jahren unter einem Hörverlust. Eine höhere Dosis Cisplatin bei drei Monaten, die zusätzliche Verschreibung des Chemotherapie-Medikaments Vincristin und eine längere Dauer der gleichzeitigen Verabreichung von Antibiotika verschlimmerte den Hörverlust im Laufe der Zeit.

[b]Intensivere Kontrollen notwendig[/b]

Die Studienautoren merken an, dass die dem häufigeren Auftreten eines mit Cisplatin in Verbindung stehenden Hörverlusts bei kleinen Kindern zugrundeliegenden Ursachen ungeklärt sind. Die heranreifenden Strukturen im Ohr dürften jedoch anfälliger für die toxischen Auswirkungen von Cisplatin sein. Laut dem Forschungsleiter Bruce Carleton wird die audiologische Überwachung jedes Zyklus der Behandlung mit Cisplatin der Forschung schneller ermöglichen herauszufinden, warum jüngere Kinder anfälliger sind und wie am besten ihr Gehör während dieser lebensrettenden Behandlung geschützt werden kann. Die Forschungsergebnisse wurden in „Cancer" veröffentlicht.

(Ende)
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