pte20210907002 in Leben

Mehr US-Bürger wollen eine Corona-Impfung

Analyse von 75.000 Datensätzen zufolge nimmt gleichzeitig aber die Zahl der Impfverweigerer zu


Impfstoff: Gegenläufige Trends zu beobachten (Foto: pixabay.com, hakan german)
Impfstoff: Gegenläufige Trends zu beobachten (Foto: pixabay.com, hakan german)

Boston (pte002/07.09.2021/06:00)

Die Peer Review Analyse von landesweiten US-Umfragedaten von 75.000 Erwachsenen zeigt von Anfang Januar bis Ende März einen fast 18 prozentigen Anstieg von Personen, die entweder bereits geimpft oder dazu bereit sind. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie unter der Leitung der Tufts University School of Medicine https://medicine.tufts.edu gekommen. Gleichzeitig hat aber bei Erwachsenen, die angaben, dass die wahrscheinlich oder ganz sicher nicht zur Impfung gehen werden, auch die Überzeugung um mehr als 5 Prozentpunkte zugenommen, dass eine Impfung nicht notwendig ist. Die Überzeugungen sind je nach Alter, Rasse sozioökonomischem Hintergrund und der geografischen Lage unterschiedlich. 

[b]Südosten am meisten Impfverweigerer[/b]

Die Studienergebnisse zeigen vor allem, dass jüngere Erwachsene, Personen, die nichthispanische Schwarzen oder anderen/mehreren Rassen angehörende Menschen, Personen mit einem geringeren sozioökonomischen Status und Bevölkerung, die im Südosten des Landes lebt, am wenigsten wahrscheinlich zur Impfung geht. Personen, die bereits COVID-19 hatten oder sich dessen nicht sicher waren, wurden ebenfalls weniger wahrscheinlich geimpft. 

Insgesamt entfallen auf Personen, die einer Impfung widerwillig gegenüberstehen nur rund 10 Prozent der US-Bevölkerung. 40 Prozent dieser Personengruppe vertrauen der Regierung oder mit 45 Prozent der Wirksamkeit der Impfung nicht. Die größere Gruppe, die angegeben hat, sich wahrscheinlich impfen zu lassen, gab eine ganze Reihe von Gründen an. 55 Prozent wollten abwarten, 51 Prozent hatten Bedenken hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen und 36 Prozent glaubten, dass andere Menschen die Impfung dringender benötigten. 

Die erfolgreiche Umsetzung eines Impfprogramms hängt von der Annahme ab. Bis 8. August 2021 hatten 181 Millionen oder mehr als 70 Prozent der Erwachsenen über 18 Jahren zumindest eine Impfung erhalten. In den letzten Monaten sanken die Impfzahlen jedoch trotz einer weit verbreiteten Verfügbarkeit. Frühere Studien, die im September und Dezember 2020 durchgeführt worden waren, legten nahe, dass nur 50 Prozent der US-Erwachsenen die Absicht hatten sich bei Verfügbarkeit der Impfung sich auch impfen zu lassen. 

[b]Umfrage mit 75.000 Personen[/b]

Das Team um Forschungsleiterin Kimberly Nguyen untersuchte die Veränderungen bei der Akzeptanz der Impfungen und der Bereitschaft sich impfen zu lassen für den Zeitraum von 6. Januar bis 29. März 2021. Dafür wurden soziodemografische Merkmale und geografische Gebiete ausgewertet. Die Daten stammten von der US Census Bureau’s Household Pulse Survey an der 75.000 Personen teilgenommen hatten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Verabreichung wenigstens einer Dosis Impfstoff und die erklärte Absicht sich impfen zu lassen von 54,7 auf 72,3 Prozent anstieg. Die Absichten waren jedoch unterschiedlich verteilt. 

Ältere Erwachsene beabsichtigten eher sich impfen zu lassen als Personen zwischen 18 und 49 Jahren. Nichthispanische Asiaten und hispanische Erwachsene ließen sich eher impfen als nichthispanische Weiße. Nichthispanische Schwarze und Personen von anderen oder mehreren Rassen ließen sich weniger wahrscheinlich impfen. Erwachsene mit weniger Bildung, geringeren Einkommen oder ohne Krankenversicherung hatten am seltensten die Absicht sich impfen zu lassen. 

Das Erhalten der Impfungen und die Absicht sich impfen zu lassen, stiegen von Anfang Januar bis Ende Märze in allen geografischen Gebieten an. Sie blieben in der Region 4 also den südöstlichen Staaten - Alabama, Florida, Georgia, Kentucky, Mississippi, North Carolina, South Carolina, Tennessee – im Vergleich mit den anderen Gebieten am niedrigsten. Der höchste Anstieg der beabsichtigten Impfungen in Hinblick auf eine Personengruppe konnte mit 30,3 Prozent bei den nichthispanischen schwarzen Erwachsenen festgestellt werden. Die Forschungsergebnisse wurden in den „Annals of Medicine" veröffentlicht.

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