pte20251016003 in Forschung

Infos aus dem Social Web verwirren Eltern oft

Britische Regierung kontert mit eigenen Ratschlägen und baut landesweit Familienzentren auf


Mutter und Kind: Britische Regierung berät junge Eltern (Foto: ParentiPacek, pixabay.com)
Mutter und Kind: Britische Regierung berät junge Eltern (Foto: ParentiPacek, pixabay.com)

London (pte003/16.10.2025/06:10)

Rund ein Drittel der britischen Eltern suchen in sozialen Medien nach Ratschlägen zur Kindererziehung, zeigt eine Umfrage der britischen Regierung. Das Bildungsministerium (DfE) setzt dagegen. Es veröffentlicht jetzt Leitlinien, die Eltern helfen sollen, leicht auf seriöse Ratschläge zu Themen wie Fütterungszeiten, Kinderbetreuung, Schlaf sowie Spracherwerb und Sprechen zuzugreifen.

Wegweiser in der Infoflut

"Alle Eltern wissen, genau wie ich, dass es in den sozialen Medien eine wahre Flut an Informationen gibt", sagt die parlamentarische Staatssekretärin für frühkindliche Bildung, Olivia Bailey, gegenüber der Nachrichtenagentur "PA" . Viele davon seien falsch oder zumindest nicht hilfreich. "Wir versuchen, Eltern dabei zu helfen, den Überblick zu behalten und ihnen sowohl physische als auch online verfügbare Anlaufstellen zu bieten, an denen sie vertrauenswürdige Ratschläge erhalten."

Das erscheint dringend nötig, wie die Umfrage zeigt. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der 2.511 befragten Eltern, die ein Kind erwarten oder ein Kind im Alter von bis zu vier Jahren haben, sagen, dass sie in den sozialen Medien widersprüchliche Informationen zu Erziehungsfragen antreffen, sodass sie kaum darauf vertrauen können. Und 69 Prozent geben an, dass sie sich von der Fülle an Informationen überfordert fühlen.

Mehr als die Hälfte der befragten Eltern (57 Prozent) weisen zudem darauf hin, dass sie unsicher sind, wo sie zuverlässige Ratschläge erhalten können. Der gleiche Anteil sagt, aufgrund eigenen Misstrauens gegenüber Ratschlägen bestimmte Entscheidungen verzögert oder vermieden zu haben.

1.000 Beratungszentren

Außer den Informationen, die online zur Verfügung stehen, sollen sich Eltern von Kleinkindern auch in Familienzentren informieren können. Bis zu 1.000 dieser Einrichtungen sollen ab April des kommenden Jahres mit einer Investition von 500 Mio. Pfund (rund 573 Mio. Euro) im ganzen Land eingerichtet werden.

"Die Chancen für eine positive Entwicklung von Kindern beginnen bereits in den ersten Lebensjahren, und es ist von entscheidender Bedeutung, dass Kinder bereit sind zu lernen und sich zu entfalten, wenn sie in die Schule kommen. Doch junge Eltern sehen sich mit einer überwältigenden Menge widersprüchlicher Online-Informationen konfrontiert", meint Bildungsministerin Bridget Phillipson. Die Zentren und das Online-Angebot des Ministeriums sollen hier Abhilfe schaffen.

(Ende)
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