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Hausarzt: 30 Kilometer Entfernung ein Problem

Distanz wirkt sich laut Analyse des Upstream Lab negativ auf die Gesundheitsversorgung aus


Spritze: zu große Entfernung zum Hausarzt problematisch (Foto: pixabay.com, Angelo Esslinger)
Spritze: zu große Entfernung zum Hausarzt problematisch (Foto: pixabay.com, Angelo Esslinger)

Toronto (pte012/03.11.2025/10:30)

Leben Patienten mehr als 30 Kilometer von ihrem Hausarzt entfernt, kann sich das negativ auf ihren Zugang zur Gesundheitsversorgung auswirken. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des Upstream Lab. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Zugang zur Erstversorgung in Kanada verschlechtert. Auch nach einem Umzug geben viele Patienten an, dass sie immer noch zu ihrem gewohnten Hausarzt gehen, auch wenn das bedeutet, dass sie dafür größere Entfernungen zurücklegen müssen.

Daten von zehn Mio. Patienten

Laut Forschungsleiterin Archna Gupta ist die Entfernung zu Gesundheitsdienstleistungen ein wichtiger Faktor der Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung. Mit zunehmender Distanz wird sie beim Arztbesuch jedoch auch zum Problem. Das Team hat umfassende Untersuchungen durchgeführt, die auf den Daten von fast zehn Mio. Patienten in Ontario vom 31. März 2023 basieren. Details sind im "Canadian Medical Association Journal" veröffentlicht.

Der Analyse der Daten zufolge leben 13 Prozent der Patienten mehr als 30 Kilometer von ihrem Hausarzt entfernt. Diese Patienten suchten die Notaufnahme eher aus nicht dringenden Gründen auf. In den vergangenen beiden Jahren hatten sie auch seltener ihren Hausarzt aufgesucht. Es handelte sich dabei auch wahrscheinlicher um männliche Patienten unter 65 Jahren. Sie lebten auch eher in einem einkommensschwachen Viertel und waren erst kürzlich nach Ontario gekommen.

Räumliche Distanz macht oft Probleme

Gupta zufolge nutzen Patienten die Notaufnahme nicht nicht nur, weil sie keinen Hausarzt haben oder keinen Termin bekommen können. "Verantwortlich dafür ist auch, dass der Hausarzt zu weit weg ist, um ihn leicht zu erreichen. Diese Entfernung macht es für viele Menschen in Ontario schwer, die dringend notwendige medizinische Versorgung zu bekommen."

Patienten, die über 150 Kilometer von ihrem Hausarzt entfernt leben, suchen die Notaufnahme am ehesten aus nicht dringenden Gründen auf. Sie kommen auch weniger wahrscheinlich in die Praxis. Je weiter Patienten von ihrem Hausarzt entfernt leben, desto weniger wahrscheinlich werden bei ihnen auch Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, heißt es. Davon sind Erkrankungen wie Darmkrebs, Brustkrebs oder Gebärmutterhalskrebs betroffen. Die Forscher betonen die Bedeutung von Reformen des Gesundheitssystems, die sicherstellen, dass eine Primärversorgung innerhalb von 30 Kilometern gewährleistet ist.

(Ende)
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