Schlafprobleme in Pflegeheimen weitverbreitet
Studie unter der Leitung der University of Waterloo indentifiziert erstmals konkrete Problemfelder
![]() |
Langzeitpflege: Senioren leiden häufig unter Schlaflosigkeit (Foto: pixabay.com, Sabina van Erp) |
Waterloo (pte014/28.10.2025/10:30)
Von Schlafproblemen ist mehr als einer von fünf Bewohnern von Langzeitpflegeeinrichtungen betroffen. Schmerzen, tagsüber ein Schläfchen oder bestimmte Medikamente sind laut einer internationalen Studie unter der Leitung der University of Waterloo entscheidende Faktoren. Die Forscher haben die Gesundheitsakten von mehr als 21.000 Bewohnern über 65 Jahren zwischen 2016 und 2021analysiert, die in Pflegeeinrichtungen in New Brunswick und Saskatchewan lebten.
22 Prozent mit Schlafproblemen
Die Experten haben Daten des standardisierten Assessment-Instruments "interRAI" eingesetzt und untersucht, wer im Laufe der Zeit an Schlafstörungen litt oder sich von ihnen erholte. Anfangs hatten fast 22 Prozent der Betreuten Probleme mit dem Schlaf. Dieser Prozentsatz erwies sich jedoch als breit gefächert und reichte von drei bis hin zu 56 Prozent. Binnen eines Jahres entwickelten rund zehn Prozent der Teilnehmer neue Schlafprobleme. Die Hälfte, die bereits Schwierigkeiten mit dem Schlaf hatte, erlebte Verbesserungen.
In der Studie sind mehrere Prädiktoren für neue oder anhaltende Schlafprobleme identifiziert worden. Dazu gehören Schmerzen, chronische Erkrankungen des Herzens oder der Lunge, eine leichte kognitive Beeinträchtigung, Schlaf tagsüber sowie die Einnahme von Beruhigungsmitteln oder antipsychotischen Medikamenten. Laut Seniorautor John Hirdes steht der Schlafmangel in enger Verbindung mit gesundheitsschädlichen Folgen. Dazu gehört ein erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauf-Leiden, der Abbau kognitiver Fähigkeiten und Depressionen.
Risikofaktoren sind beeinflussbar
Diese Schlafprobleme führen zudem häufig zu einer verstärkten Verabreichung von Medikamenten. Sie wiederum könnten, betont Hirdes, das Risiko von Stürzen, eines Delirs und anderer Komplikationen erhöhen. Viele der identifizierten Risikofaktoren sind jedoch modifizierbar. Ein verbessertes Schmerz-Management, die Überprüfung der Medikation und das Fördern von besseren Schlafroutinen kann laut der in "European Geriatric Medicine" publizierten Arbeit deutliche Vorteile bringen.
Die Gerontopsychiaterin Sophiya Benjamin weist zudem darauf hin, dass sich die Schlafprobleme der Bewohner von Pflegeheimen auch auf das Personal und das Gesundheitssystem auswirken. "Schlafen Menschen schlecht, kann das die Belastung der Pflegenden sowie auch die Fälle von Burnout erhöhen. Das wiederum beeinflusst die Qualität der Pflege in Langzeiteinrichtungen", heißt es abschließend.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Moritz Bergmann |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | bergmann@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


