Gesundheits-Apps erzeugen Frust bei Nutzern
Studie von UCL und Loughborough University: Unwohlsein statt Fitness und Gewichtsabnahme
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Waage: App erzeugt Frust, wenn die Pfunde zu langsam purzeln (Bild: Thiết Phạm, pixabay.com) |
London/Loughborough (pte006/27.10.2025/06:15)
Eigentlich das körperliche Wohlbefinden steigernde Fitness- und Kalorienzähl-Apps erreichen oft genau das Gegenteil. Das haben Forscher des University College London (UCL) und der Loughborough University festgestellt. Sie sorgen oft für Schamgefühle, Enttäuschung und Demotivation, wenn die angestrebten Ziele verfehlt werden.
Beiträge von Frustrierten
Die Wissenschaftler haben 58.881 Beiträge auf Twitter analysiert, die vor der Umbenennung der Plattform in X gepostet wurden. Konkret ging es dabei um die fünf beliebten Fitness-Apps "MyFitnessPal", "Strava", "WW" (früher Weight Watchers), "Workouts by Muscle Booster" und "FitCoach". KI-Modelle haben 13.799 Beiträge herausgefiltert, die als negativ eingestuft wurden, und nach übergeordneten Themen gruppiert.
Ergebnis: Nutzer empfanden Scham, sobald sie den Konsum von Lebensmitteln protokollieren mussten, die als ungesund angesehen werden. Auch Mahnungen zur Reduktion des Zuckerkonsums ärgerten viele. Und zu langsame Fortschritten beim Erreichen der vom Algorithmus generierten Ziele enttäuschten. In einigen Fällen führten diese Erfahrungen sogar dazu, dass Nutzer die Erreichung von Zielen aufgaben, was dem Gegenteil dessen entspricht, wofür die Apps eigentlich gedacht sind.
Zufriedenheit optimieren
"In den Beiträgen fanden wir häufig Schuldgefühle und Scham, da die Menschen das Gefühl hatten, nicht so gut zu sein, wie sie sein sollten. Diese emotionalen Auswirkungen können letztlich die Motivation und die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen", so UCL-Expertin Paulina Bondaronek.
Anstelle von sehr ehrgeizigen Vorgaben, das Körpergesicht zu reduzieren, sollten Gesundheits-Apps das allgemeine Wohlbefinden in den Vordergrund stellen und sich auf die Steigerung der Zufriedenheit bei Aktivitäten konzentrieren, meint sie. "Wir müssen lernen, freundlicher zu uns selbst zu sein. Wir sind gut darin, uns selbst Vorwürfe zu machen und zu beschämen, weil wir glauben, dass uns das hilft, besser zu werden, aber tatsächlich hat es den gegenteiligen Effekt", schließt Bondaronek.
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