pte20251027002 in Business

Manager mit Schlafmangel schaden Firmen

Führungskräfte werden laut neuer Studie der University of Sydney dadurch gereizt und kleinlich


Müder Manager: Führungskräfte wie er gefährden die Produktivität (Foto: Tung Lam, pixabay.com)
Müder Manager: Führungskräfte wie er gefährden die Produktivität (Foto: Tung Lam, pixabay.com)

Sydney (pte002/27.10.2025/06:05)

Unausgeschlafene Führungskräfte kontrollieren Untergebene übermäßig stark, verteilen oft ungerechtfertigte Strafen und reagieren meist gereizt. Das haben Forscher der University of Sydney um Stefan Volk im Zuge einer in einer mehrtägigen Feldstudie ermittelt. Die Folge dieses sogenannten Mikro-Managements: Engagement und Motivation des Teams sowie dessen Produktivität sinken.

Gereizte Interaktionen

"Unsere Studie zeigt ein klares Muster. Wenn Führungskräfte schlecht geschlafen hatten, sank ihre Selbstbeherrschung. Das wirkte sich negativ auf die Menschen in ihrer Umgebung aus und führte zu gereizteren Interaktionen und demotivierten Teams", unterstreicht Volk. Es gehe nicht nur darum, dass Manager schlecht gelaunt seien. Schlafmangel beeinträchtige auch die emotionale Regulierung, mache ungeduldig und erhöhe die Impulsivität.

"Trotz dieser Beweise glorifizieren viele Unternehmensführer immer noch Schlafentzug. Führungskräfte, die um vier Uhr morgens aufstehen und schon vor Sonnenaufgang mit der Arbeit beginnen, werden oft als Vorbilder für Disziplin gefeiert", kritisiert Volk. Für manche Menschen passe ein früher Start zum natürlichen Tagesrhythmus, der den Schlaf-Wach-Zyklus reguliert. Für viele andere führe dieser Zeitplan jedoch zu einer Fehlausrichtung des Tagesrhythmus – einer Diskrepanz zwischen der biologischen Uhr und den sozialen Anforderungen. Dies beeinträchtigt die Aufmerksamkeit, die Stimmung und langfristig auch die Gesundheit.

Reduzierte Belastbarkeit

Diese Angewohnheit werde in Business Schools und Entwicklungsprogrammen für Manager schon früh kultiviert. Wenig Schlaf gelte dort oft als Qualitätsbeweis. Volk: "Die Folgen sind jedoch gravierend. Chronischer Schlafmangel beeinträchtigt das Lernvermögen, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden und führt zu Führungskräften, die weniger belastbar, weniger klar denkend und weniger engagiert sind - gerade in den Momenten, in denen Beständigkeit und Überzeugungskraft gefragt sind."

"Umfragen zufolge gibt fast die Hälfte der Führungskräfte Schlafprobleme an, und mehr als 65 Prozent sind unzufrieden mit ihrer Schlafdauer", verdeutlicht Volk. Alarmierend sei, dass über 40 Prozent nie länger als sechs Stunden oder noch weniger schlafen, was deutlich unter den empfohlenen sieben bis acht Stunden für Erwachsene liege. Und mehr als 80 Prozent der Führungskräfte klagten, dass sie über die Bedeutung des Schlafes nur unzureichend aufgeklärt seien.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|