pte20251114002 in Forschung

Gegenläufige Schiffsschrauben sparen Energie

Smarter Antrieb sorgt für geringeren Stromverbrauch - Hurtigruten-Kreuzfahrtschiff erster Nutzer


Zwei gegenläufge Propeller (MItte) bilden den Hauptantrieb (Foto: brunvoll.no)
Zwei gegenläufge Propeller (MItte) bilden den Hauptantrieb (Foto: brunvoll.no)

Trondheim/Molde/Oslo (pte002/14.11.2025/06:05)

Mit zwei gegenläufigen Schiffsschrauben, die in kurzem Abstand voneinander montiert sind, reduzieren Experten des Forschungsinstituts SINTEF den Spritverbrauch um etwa zehn Prozent. "Der hintere Propeller nutzt unter anderem die Energie, die der vordere Propeller ans Wasser abgibt", sagt Hydrodynamik-Fachmann Øyvind Rabliås. Hydrodynamik, auch Fluiddynamik genannt, beschreibt das Verhalten von Strömungen. Mit Jahn Terje Johannessen von Brunvoll hat er eine kostengünstige Konstruktion für gegenläufige Propeller entwickelt, die sich vermeintlich auf der gleichen Achse drehen.

Sauberer Landstrom für das Schiff

Den Entwicklern nach steht dem breiten Einsatz des energiesparenden Antriebssystems jetzt nichts mehr im Wege. Erster Nutzer wird die Reederei Hurtigruten sein. Spätestens 2030 wird das Unternehmen ein emissionsfreies Kreuzfahrtschiff in Betrieb nehmen, das mit einem batteriegestützten Elektroantrieb ausgestattet ist. Für Notfälle ist ein Verbrennungsmotor vorgesehen, der mit einem Treibstoff versorgt wird und aus CO2 aus der Luft und grünem Wasserstoff hergestellt ist.

Die Batterien werden in den norwegischen Häfen, die das Schiff anläuft - es soll auf der klassischen Postroute entlang der norwegischen Küste eingesetzt werden - mit Landstrom aufgeladen, der in Norwegen nahezu umweltneutral ist, weil er weitgehend aus Wasserkraftwerken stammt.

In der Welle rotiert die zweite Welle

Um die Propeller anzutreiben, hat Brunvol mit SINTEF eine Doppelwelle entwickelt. Die zweite befindet sich im Hohlraum der ersten Welle. So gelingt es, die Schrauben gegenläufig drehen zu lassen. "Die Konstruktion ist viel komplizierter als bei herkömmlichen Propellern, sowohl wegen der komplexen Strömungsphänomene als auch wegen der größeren Anzahl von Parametern, die im Vergleich zu einem Propeller angepasst werden müssen", sagt Rabliås. Das gelte sowohl für das Durchmesserverhältnis als auch für das Drehzahlverhältnis zwischen den beiden Propellern.



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