pte20211214002 in Leben

Früherkennung von Krebs mit faulen Orangen

Forschungsprojekt der University of Sydney - Neuer Biosensor verrät Risiken durch Fluoreszenz


Pooria Lesani mit natürlichem Rohstoff (Foto: Stefanie Zingsheim, sydney.edu.au)
Pooria Lesani mit natürlichem Rohstoff (Foto: Stefanie Zingsheim, sydney.edu.au)

Sydney (pte002/14.12.2021/06:05)

Ein Doktorand der University of Sydney https://www.sydney.edu.au/ eine biomedizinische Sonde zur Erkennung von Krebs und schweren Krankheiten entwickelt, die aus dem Saft von faulen Orangen hergestellt wird. Sie misst den Säuregehalt von Körperzellen, die per Biopsie gewonnen werden. Wenn dieser ansteigt, kann beginnender Krebs die Ursache sein, der vielleicht erst in vielen Monaten oder gar Jahren ausbricht. Mit der neuen Früherkennungsmethode könnte bereits in einem so frühen Stadium mit der Behandlung begonnen werden, dass die Chancen einer Heilung massiv ansteigen.

[b]Lange, bevor Symptome auftreten[b]

„Viele Krankheiten entwickeln sich über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte, bevor ein Betroffener auch nur die geringsten Symptome spürt", so Lesani. Oft sei es dann für eine Behandlung zu spät. „Unser Gerät ermöglicht eine genauere Frühdiagnose.

[b]Leuchtende Punkte unter dem Mikroskop[/b]

Der Sensor, der nur ein Milliardstel Meter groß ist, besteht aus Kohlenstoffpunkten, die aus dem Saft fauler Orangen gewinnen werden. Diese leuchten auf, wenn ein bestimmter pH-Wert erreicht wird. Die Körperzellen, die im Verdacht stehen, sich in Krebszellen umzuwandeln, werden in eine Petrischale gelegt. Der Sensor wird mit einer Pipette hinzugefügt. Unter einem Fluoreszenzmikroskop sind die eventuell leuchtenden Punkte zu sehen, die auf eine Krebsgefahr hinweisen.

„Dramatische Schwankungen im Säuregehalt der Zellen können zu unangemessener Zellfunktion sowie unkontrolliertem Wachstum und Teilung und damit zu schweren Krankheiten führen", sagt Pooria Lesani, leitender Entwickler und Doktorand der Biomedizintechnik.

[b]Natürliche Kohlebildung als Vorbild[/b]

Um die Kohlenstoff-Nanopunkte herzustellen füllt Lesani den Orangensaft und etwas Wasser in einen Reaktor. Der Inhalt wird auf eine Temperatur von 200 Grad Celsius erhitzt. Dabei steigt der Druck massiv an. Bei dieser Tortur werden die Strukturen der Saftzellen zerstört. Sie werden in Kohlenstoff umgewandelt. Das Verfahren nennt sich Hydrothermale Carbonisierung (HTC). Es ahmt die natürliche Herstellung von Braun- und Steinkohle aus Biomasse nach, die, anders als der HTC-Prozess, der nach wenigen Stunden abgeschlossen ist, hunderttausende Jahre gedauert hat.

(Ende)
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