pte20200625001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Ekzeme: Bakterien spielen zentrale Rolle

Geringere Menge der Öle als Problem - Stapylokokken führen zu Irritation und Infektion


Ekzem: Problem ist weltweit stark verbreitet (Foto: Pixabay, HNDPTESBC)
Ekzem: Problem ist weltweit stark verbreitet (Foto: Pixabay, HNDPTESBC)

Binghamton (pte001/25.06.2020/06:00) Eine Studie der Binghamton University http://binghamton.edu könnte zumindest metaphorisch gesprochen helfen, Schichten ungesunder Haut abzustreifen und so einer Heilung näher zu kommen. Laut Schätzungen leiden allein in den USA 35 Mio. Menschen an Ekzemen. Bei dieser chronischen Erkrankung handelt es sich um eine atopische Dermatitis. Weltweit sind zwei bis fünf Prozent der Erwachsenen und rund 15 Prozent der Kinder von Symptomen wie trockener, entzündeter stark juckender Haut mit offenen Wunden betroffen.

Deutlich zu wenig Lipide

Zwar gibt es eine Vielzahl an Therapien wie medizinische Salben und Naturheilmittel, die genauen Ursachen für diese Krankheit sind jedoch noch immer nicht bekannt. Die Forscher Guy German, Zachary W. Lipsky und Claudia N.H. Marques haben jetzt zwei Aspekte der Forschung miteinander verbunden, die bisher nur selten gemeinsam untersucht wurden.

Eine Folge einer atopische Dermatitis ist eine geringere Menge der Öle der Haut, also der Lipide. Davon vor allem betroffen sind die Ceramide. Lipide auf der Hautoberfläche regulieren die Hydrierung und helfen zudem, die Haut gegen Eindringlinge von außen zu verteidigen. Dies geschieht entweder indirekt über eine Immunsignalisierung oder direkt über die inhärente antimikrobielle Aktivität. Eine andere Folge ist eine Zunahme an Stapylokokken in der Haut. Das kann zu Irritationen und Infektionen führen.

Gene und Job als Ursache

German zufolge kann die Genetik eine Rolle dabei spielen, ob jemand ein Ekzem bekommt. Es wurde jedoch auch nachgewiesen, dass Personen mit bestimmten Berufen eher betroffen sind. Dazu gehören Berufe im medizinischen Bereich, Metallarbeiter, Friseure und Mitarbeiter der Lebensmittelindustrie. Was sie alle verbindet, ist, dass sie sich viel häufiger die Hände waschen und daher auch regelmäßig mit Seife in Kontakt kommen.

Die Forscher fragten sich, was passiert, wenn entweder durch eine Mutation oder berufsbedingte Risiken weniger Lipide vorhanden sind. "Der Kern dieser Studie ist, dass unter normalen, gesunden Bedingungen Bakterien die Hautschranke nicht durchdringen. Bei einer atopische Dermatitis oder Lipidwerten, die jenen der Krankheit entsprechen, tritt das schon ein", so German.

Da Stapylokokken unbeweglich sind, müssen sie sich in großer Zahl vermehren, um durch die schützende äußere Hautschicht, das Stratum corneum, zu gelangen. Die Forscher gehen davon aus, dass die Bakterien nicht rund um die Hautzellen wachsen, sondern durch sie. Mit einem Mangel an Lipiden scheint die Haut anfälliger für die Bakterien und eine Infektion des darunterliegenden Gewebes zu werden. Details wurden in "Tissue Barriers" veröffentlicht.

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