pte20251015016 in Business

Deutsche Firmen bangen um Taiwans Chips

Untersuchung des BITKOM offenbart bei Halbleiterversorgung sinkendes Vertrauen in die USA


Leiterplatte: Deutsche Unternehmen bangen um Versorgung aus Taiwan (Foto: pixabay.com, zathris)
Leiterplatte: Deutsche Unternehmen bangen um Versorgung aus Taiwan (Foto: pixabay.com, zathris)

Berlin (pte016/15.10.2025/13:55)

92 Prozent der Unternehmen, in denen intensiv mit Halbleitern gearbeitet wird, halten Chinas Drohgebärden gegenüber Taiwan mit Blick auf die Halbleiterversorgung in Deutschland für besorgniserregend. Zu dem Schluss kommt eine neue Umfrage des Digitalverbands BITKOM unter 503 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus verarbeitendem Gewerbe und IKT.

Einseitige Abhängigkeiten

Bemerkenswert: Nur noch 37 Prozent der befragten Unternehmen, die Halbleiter verwenden, vertrauen den Vereeinigten Staaten hinsichtlich der weiteren Versorgung mit Chips, wobei zwölf Prozent davon "großes Vertrauen" und 25 Prozent "eher großes Vertrauen" haben. 48 Prozent haben "eher geringes Vertrauen" und 14 Prozent "gar kein Vertrauen" in die USA.

90 Prozent der Befragten fordern, dass Deutschland einseitige Abhängigkeiten bei der Halbleiterversorgung beendet. 86 Prozent halten ein starkes Halbleiter-Ökosystem wichtig für die nationale Sicherheit und 85 Prozent für entscheidend, wenn es um die digitale Souveränität Deutschlands geht. Den Status quo der Halbleiter-Versorgung erleben viele als schwierig.

So hatten 60 Prozent derjenigen, die in diesem Jahr bereits Halbleiter gekauft haben, Probleme bei der Beschaffung - 2023 sagten dies noch 89 Prozent und 81 Prozent im Jahr 2021. Lieferverzögerungen (96 Prozent), Preiserhöhungen (91 Prozent), keine Verfügbarkeit von Bauteilen (84 Prozent) sowie Export- oder Importbeschränkungen (67 Prozent) belasten.

KI-Chips vermehrt nachgefragt

64 Prozent der Unternehmen, die Halbleiter verwenden, haben bereits spezielle Chips für KI im Einsatz - 49 Prozent zur Ausführung von KI-Anwendungen, etwa in Geräten, Maschinen oder Servern - und 24 Prozent zur Entwicklung oder zum Training eigener KI-Modelle, darunter neun Prozent, die beide Anwendungsarten nutzen, stellt die Umfrage für die Branchen fest.

"Für Künstliche Intelligenz (KI) sind besonders leistungsfähige Halbleiter nötig - klassische Chips reichen oft nicht aus. Spezialisierte Prozessoren wie GPUs oder KI-Chips ermöglichen das Training und die Ausführung komplexer Modelle und sind damit entscheidend für leistungsfähige KI-Anwendungen", kommentiert BITKOM-Präsident Ralf Wintergerst.

Groß sind Unsicherheit und Unentschiedenheit der Unternehmen, die Halbleiter nutzen, beim Ausblick auf 2026. 42 Prozent rechnen damit, dass die Versorgungslage 2026 entweder sehr kritisch (fünf Prozent) oder eher kritisch (37 Prozent) sein wird. 55 Prozent glauben an eine eher gute (53 Prozent) oder sehr gute (zwei Prozent) Versorgungslage.

(Ende)
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