COVID-19: Über 140.000 Kinder in den USA verwaist
Studie belegt große rassische und ethnische Ungleichheiten innerhalb der Bevölkerung
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Allein: Traurige Nebenwirkung der Pandemie (Foto: Zhivko Minkov, unsplash.com) |
Atlanta (pte023/07.10.2021/11:30)
Pro vier Todesfällen aufgrund von COVID-19 verliert ein US-Kind einen Elternteil oder eine sie versorgende Beutreuungsperson. Zu diesem Ergebnis ist eine Modellstudie der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) https://www.cdc.gov , des Imperial College London, der Harvard University, der Oxford University und der University of Cape Town gekommen. Diese Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Verwaisung eine verborgene und anhaltende sekundäre Tragödie ist, die durch die Pandemie verursacht wird.Die Forscher betonten die Notwendigkeit, diese Kinder zu identifizieren und fortlaufend zu versorgen. Das sei ein dringend erforderlicher und wichtiger Teil der Reaktion auf die Pandemie.
Verwaisungs-Pandemie
Die Daten legen nahe, dass von 1. April 2020 bis 30. Juni 2021 mehr als 140.000 Kinder unter 18 Jahren in den USA einen Elternteil, einen Großelternteil mit Vormundschaft oder einen Großelternteil, der dem Kind ein Zuhause gegeben und seine grundlegenden Bedürfnisse abgedeckt hat, verlor. Allgemein zeigt die Studie, dass rund eines von 500 Kindern in den USA von einer mit COVID-19 in Verbindung stehenden Verwaisung oder den Tod eines versorgenden Großelternteils betroffen war. Dabei gab es deutliche Ungleichheiten. Kinder aus Minderheiten machten 65 Prozent jener aus, die eine primäre Betreuungsperson aufgrund der Pandemie verloren.
Laut der Hauptautorin Susan Hillis handelt es sich bei COVID-bedingter Verwaisung um eine verborgene weltweite Pandemie, die auch die USA hart traf. „Wir alle, vor allem unsere Kinder, werden die ernsten unmittelbaren und die langfristigen Folgen dieses Problems zu spüren bekommen." Die Forscher gehen davon aus, dass in den USA 120.630 Kinder ihre primäre Betreuungsperson verloren haben. Zusätzlich erlebten weitere 22.007 Kinder den Tod einer sekundären Betreuungsperson, wie zum Beispiel Großeltern, die ihnen ein Heim gaben. Insgesamt dürften also 142.637 Kinder vom Tod einer derart wichtigen Bezugsperson betroffen sein
Drastische Ungleichheiten
Es gab dabei in den USA deutliche Ungleichheiten bei den Todesfällen der Betreuungspersonen. Weiße repräsentieren 61 Prozent der US-Bevölkerung, auf Minderheiten entfallen 39 Prozent. Dennoch zeigen die Studienergebnisse, dass nicht-hispanische weiße Kinder mit 51.381 Kindern nur 35 Prozent der Betroffenen ausmachen. 65 Prozent oder insgesamt 91.256 Kinder entfallen auf Minderheiten. Im Vergleich zu weißen Kindern verloren Kinder nordamerikanischer Ureinwohner Alaskas 4,5 Mal so wahrscheinlich einen Elternteil oder einen betreuenden Großelternteil. Schwarze Kinder waren 2,4 Mal so wahrscheinlich betroffen und hispanische Kinder mit 1,8 fast doppelt so häufig.
Bevölkerungsreiche Bundesstaaten – wie Kalifornien, Texas und New York – hatten die größte Anzahl von Kindern, die vom Tod einer primären Betreuungsperson betroffen waren. Die Analyse nach Geografie und Rasse/Ethnizität ermöglichte es, abzubilden, wie Ungleichheiten geographisch verteilt sind. In den südlichen Bundesstaaten entlang der Grenze zu Mexiko – dazu gehörten New Mexiko, Texas und Kalifornien – gehörten zwischen 49 und 67 Prozent der Kinder, die eine primäre Betreuungsperson verloren, zur hispanischen Ethnizität. Im Südosten - Alabama, Louisiana und Mississippi - waren 45 bis 57 Prozent der betroffenen Kinder schwarz. Die Forschungsergebnisse wurden in „Pediatrics" veröffentlicht.
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