pts20150521007 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Bundespräsident Fischer eröffnet Europäische Toleranzgespräche 2015

Denk.Raum.Fresach diskutiert über die Grenzen der Toleranz in Europa


Villach (pts007/21.05.2015/08:45) Bundespräsident Heinz Fischer eröffnet am Donnerstagabend bei einem Empfang in Villach die Europäischen Toleranzgespräche 2015. Gastgeber der dreitägigen Veranstaltung in Kärnten ist der Denk.Raum.Fresach, ein unabhängiger Verein für Toleranz und Integration in Europa. Landeshauptmann Peter Kaiser und Villachs Bürgermeister Günther Albel begrüßen 20 Denker, Philosophen und Wissenschaftler. Die Gespräche selbst werden unter der Patronanz des PEN-Club Austria und der Alpen-Adria-Universität ab Freitag im Bergdorf Fresach stattfinden. http://www.fresach.org

Das neue Dialogforum Denk.Raum.Fresach ist eine Initiative für Europa und für die Alpen-Adria-Region. An der international besetzten Veranstaltung unter dem Motto "Wie weit geht Toleranz? Aufgaben für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft" werden zentrale Themen der aktuellen sozialen und politischen Krise beleuchtet. Hierzu kommen Sozialwissenschafter ebenso wie Schriftsteller, Theologen und Ökonomen zu Wort, so u.a. der umstrittene deutsch-indische Autor Pravu Mazumdar, der über das Niemandsland der Kulturen spricht, oder der iranisch-stämmige Sama Maani, der angesichts der zunehmenden Verwirrung und Orientierungslosigkeit schlichtweg zur Respektverweigerung aufruft.

50 Prozent Frauenquote

Vor allem Frauen werden ihre Positionen darlegen. Für die Toleranzgespräche wurde eine 50-prozentige Frauenquote festgelegt. Die Sozialanthropologin Christa Markom beleuchtet den alltäglichen Rassismus aus der Mitte, die Sozialwissenschaftlerin Claudia Brunner stellt den Begriff Toleranz als Privileg der Macht in Frage. Die Nahost-Expertin Karin Kneissl zeigt die Folgen verfehlter westlicher Politik auf und warum wir jetzt in Europa "Sturm ernten". Die Wernberger Ordensschwester Maria-Andreas Weißbacher liefert Rezepte für das zukünftige Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Nationen, sie setzt auf das bereits im ersten Paulusbrief diskutierte christliche Konzept der "Konvivenz", das die dezidierte "Anerkennung des anderen" als Grundlage für den Frieden in der Gesellschaft postuliert.

Die Bürgerrechtlerin Philo Ikonya aus Kenia wird im Toleranz-Bethaus "Liebesgesänge aus dem Gefängnis" aufführen (22. Mai, 20 Uhr), der syrische Bouzouk-Lautenspieler über seine Flucht aus dem Bürgerkrieg singen (21 Uhr). Die algerische Sprachwissenschaftlerin Zora Bouchentouf-Siagh referiert über Positionen einer dekolonialen Moderne in Afrika, Danica Purg von der Bled School of Management wird erläutern, was Politik und Gesellschaft von kreative Führungsmethoden lernen können. Und der große Schriftsteller Alois Brandstetter wird die Frage stellen: "Wer für alles offen ist, kann der ganz dicht sein?"

Fresacher Erklärung zur Toleranz

Höhepunkt der Gespräche wird die Verabschiedung der "Fresacher Erklärung zur Toleranz 2015" sein. Die Deklaration wird Freitagabend um 18 Uhr vom Präsidenten des Kuratoriums, Hannes Swoboda, im Toleranzmuseum verlesen. Zahlreiche Organisationen und Institutionen unterstützen die Gespräche, so u.a. der Club Carinthia in Wien, die Stadt Villach, das Land Kärnten, die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung Kärnten sowie das Bundeskanzleramt und der ORF.

Pressekontakt:
Dr. Wilfried Seywald
presse@fresach.org
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