pts19990906012 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Bank Austria forciert Private Equity

Generalsponsor der Beteiligung 99 sieht im Beteiligungsmarkt hohe Zuwachsraten


Wien (TPA) (pts012/06.09.1999/10:00) Verglichen mit anderen europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten steckt der Beteiligungsmarkt in Österreich noch immer in den Kinderschuhen, wie eine Studie einer internationalen Beratergruppe deutlich macht. "Die Steigerungsraten im heimischen Private Equity-Geschäft können sich aber durchaus sehen lassen", erklärte Dkfm. Klaus Haberzettl, Ressortleiter Firmenkunden der Bank Austria am Montag aus Anlass der bevorstehenden 2. österreichischen Beteiligungsmesse. Die Bank Austria wird heuer erstmals Generalsponsor der Messe sein, die von der Wirtschaftstreuhändergruppe TPA Treuhand Partner Austria organisiert wird und private Investoren mit kapitalsuchenden Unternehmen zusammenbringt. http://www.beteiligung.at

Laut Haberzettl machten die Private Equity-Investments 1998 nur 0,03 % des österreichischen BIP aus. Das ist lediglich ein Sechstel des europäischen Durchschnitts. Wurden 1996 erst 4 Investments mit einem Gesamtvolumen von 13 Millionen Schilling getätigt, gab es im Vorjahr bereits 93 Beteiligungen mit einem Wert von 694 Millionen Schilling. "Wir müssen nun alles daran setzen, um mit der europäischen Entwicklung Schritt zu halten", so Haberzettl, der das Thema Venture Capital im größten österreichischen Kreditinstitut forcieren möchte. Die Zahl der österreichischen Beteiligungsgesellschaften ist in den letzten Jahren sprunghaft auf über 40 institutionelle Investoren - vorwiegend Banken und Versicherungen - gewachsen.

Waren es vor einigen Jahren noch ausschließlich mittelgroße Computer-, Software- oder andere High-Tech-Unternehmen, die sich Chancen auf eine Beteiligung durch Venture Capital Fonds ausrechnen durften, hat sich der Markt in letzter Zeit stark gewandelt. Heute bietet der Beteiligungsmarkt auch nicht so stark auf Technologie spezialisierten Unternehmen ein differenziertes Angebot. Der zunehmende Konkurrenzkampf verschiedener Venture Capital Fonds und deren unterschiedliche Strategien machen sich für die heimischen Unternehmen positiv bemerkbar.

Die Bank Austria kann dabei auf ein vielfältiges Angebot verweisen: Die BA TFV High Tech Unternehmens Beteiligungs GesmbH etwa hat sich auf den Computer- und High Tech-Bereich spezialisiert. Der Equity Partner Fund unterstützt den Aufbau neuer Unternehmen und die Finanzierung von Nachfolgesituationen, andere Schwerpunkte liegen bei Betriebsgrößenüberleitungen und Strukturwandel. Im Rahmen des Private Equity Fund sind der Gründer- und Gründerinnenfonds besonders hervorzuheben, die in Neugründungen bzw. junge Unternehmen investieren. Die Bank Austria hat sich mit ihren Fondsmitteln besonders dieser Zielgruppe angenommen.

Verbessertes Instrumentarium zur Bonitätsbeurteilung

In einer sich immer rascher verändernden Wirtschaftssituation unterliegen auch die Maßstäbe für die Beurteilung von Zukunftschancen von Unternehmen einem stetigen Wandel. "Bei der Bonitätsbeurteilung legen wir verstärktes Augenmerk auf qualitative Faktoren. Dazu zählen zum Beispiel Unternehmerpersönlichkeit und Marktstellung. Wir werden einen Teil unserer traditionellen Beurteilungsinstrumentarien weiter verbessern und sie um neue erweitern müssen", so Haberzettl über die Zukunftspläne der Bank. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung steht in der Bank Austria mit der Einführung eines neuen Ratingverfahrens unmittelbar bevor. In diesem Verfahren werden stärker als bisher Daten einbezogen, die für die künftige Entwicklung von Unternehmen von entscheidener Bedeutung sind, wie zum Beispiel zukünftige Marktaussichten, Konkurrenzentwicklung und strategische Sichtweise des Managements.

Neue Aufgaben und Chancen für Mittelbetriebe

Laut Haberzettl werden Börsengang, Kauf von strategischen Partnern und Management Buy-Out gerade bei rasch wachsenden Mittelbetrieben zunehmend wichtiger. Für eine mehrjährige Überleitungsphase wird die Bank Austria künftig Mittelbetrieben Beteiligungsmittel zur Verfügung stellen, die ihre Finanzierungsbasis in diese und ähnliche Richtungen entwickeln möchten. Der Bankfachmann kündigte in diesem Zusammenhang an, dass "wir unsere Aktivitäten am Beteiligungssektor sowohl im High-Tech als auch im Bereich Mittelstandsfinanzierung intensivieren und im Herbst auch neue Produkte herausbringen" werden.

"Wir wollen uns bewußt in diesem Sektor stark positionieren. Einerseits ist dieser Geschäftszweig für unser Haus besonders interessant, und andererseits bildet er eine sinnvolle Ergänzung unserer Produktpalette für Firmenkunden. Überdies wird auch die österreichische Wirtschaft durch die vermehrte Aufbringung von Private Equity nachhaltig in ihrer Konkurrenzfähigkeit unterstützt. Damit können zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden", so Haberzettl resümierend. Die 2. Österreichische Beteiligungsmesse findet am 24. September 1999 im Hotel City Club Vienna, Vösendorf, statt.

Rückfragen: Bank Austria Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Margit Schmid-Weihs, Tel. 01/711 91-52371, bankaustria.pr@ba.telecom.at

(Ende)
Aussender: Treuhand Partner Austria TPA
Ansprechpartner: Dkfm. Günter Halvax
Tel.: 01/54617-300
E-Mail: tpacont@via.at
Website: www.tpawt.com/
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