pte20230127001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Anti-Aging-Gen verjüngt Herz um zehn Jahre

Hundertjährige weltweit untersucht - Wichtige Zellen im Körper werden deutlich besser geschützt


Älterer Mann: Einige Menschen besitzen ein Anti-Aging-Gen (Foto: Mihai Paraschiv, pixabay.com)
Älterer Mann: Einige Menschen besitzen ein Anti-Aging-Gen (Foto: Mihai Paraschiv, pixabay.com)

Bristol/Mailand (pte001/27.01.2023/06:00)

Forscher der University of Bristol und der MultiMedica Group haben in einer Population von Hundertjährigen ein Anti-Aging-Gen entdeckt. Dies verjüngt das biologische Alter des Herzens um zehn Jahre. Diese Erkenntnis könnte zur Entwicklung von Medikamenten für Patienten mit Herzinsuffizienz führen.

Geheimnis der blauen Zonen

In den sogenannten blauen Zonen leben besonders viele Menschen, die 100 Jahre und älter werden. Gerontologen zählen die italienische Insel Sardinien, Okinawa in Japan, die Nicoya-Halbinsel in Costa Rica, Icaria in Griechenland und Loma Linda in Kalifornien dazu. Die dort lebenden Menschen sind zudem weniger anfällig für altersbedingte Krankheiten wie Herzinsuffizienz. In dieser Zone haben die Forscher das Hoffnungen weckende Gen gefunden.

In Labortests haben Paolo Madeddu von der University of Bristol und seine italienische Kollegin Monica Cattaneo gezeigt, dass das Gen Zellen schützt, die sie Menschen entnommen hatten, welche wegen einer schweren Herzerkrankung auf eine Spenderorgan warten. "Wir konnten einen Prozess der Herzverjüngung beobachten. Die Herzzellen älterer Herzinsuffizienzpatienten nahmen ihre Funktion wieder richtig auf und der Aufbau neuer Blutgefäße beschleunigte sich", so Cattaneo.

Faktoren beeinflussen Altern

"Die Herz- und Blutgefäßfunktionen stehen mit zunehmendem Alter auf dem Spiel. Die Geschwindigkeit, mit der diese schädlichen Veränderungen auftreten, ist jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Rauchen, Alkohol und sitzendes Leben lassen die Uhr des Alterns schneller gehen. Gesundes Essen und Bewegung bremsen sie dagegen", sagt Madeddu.

Darüber hinaus könnten gute Gene, die von den Eltern geerbt wurden, dazu beitragen, jung und gesund zu bleiben. Gene sind Buchstabensequenzen, die Proteine kodieren. Zufällig könnten einige dieser Buchstaben mutieren. Die meisten dieser Mutationen sind den Experten nach zwar unbedeutend. In einigen Fällen könne die Mutation jedoch dazu führen, dass das Gen schlechter oder besser funktioniert. Das Anti-Aging-Gen, das an menschlichen Zellen und älteren Mäusen untersucht worden sei, gehöre zu den Mutanten, die sich zum Besseren verändert hätten.

(Ende)
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