pte20251023005 in Business

Allianzen schützen vor politischen Turbulenzen

Smartes Lieferketten-Management zahlt sich laut Studie der University of British Columbia aus


Logistikflieger: stabile Lieferketten durch Allianzen (Foto: WikimediaImages, pixabay.com)
Logistikflieger: stabile Lieferketten durch Allianzen (Foto: WikimediaImages, pixabay.com)

Okanagan/Kelowna (pte005/23.10.2025/06:15)

Starke strategische internationale Allianzen sind der Schlüssel zum Schutz von Lieferketten vor Störungen durch die Politik. Zudem sind persönliche Kontakte wichtig. Das hat Amin Ahmadi Digehsara von der University of British Columbia (UBC) festgestellt. Die Globalisierung habe zwar die Effizienz und die geografische Reichweite verbessert, aber auch die Lieferketten anfälliger für großflächige Störungen gemacht.

Inspiration durch Trump

Große Störungen der globalen Lieferketten teilt Digehsara in zwei Kategorien ein: natürliche Unterbrechungen wie extreme Wetterereignisse oder Pandemien, und von Menschen verursachte Störungen, die durch absichtliche oder unbeabsichtigte Handlungen staatlicher und nichtstaatlicher Entscheidungsträger verursacht werden.

Die Verteilung der wirtschaftlichen Aktivitäten auf mehrere Länder könne zwar bei Naturkatastrophen oder lokalen Stilllegungen helfen, aber wenig gegen systemische und absichtliche Maßnahmen wie Zölle oder Quoten ausrichten. In solchen Fällen reduzierten Allianzen wie Joint Ventures oder langfristige Vereinbarungen das Risiko erheblich. Digehsara ließ sich in seiner Arbeit von der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump inspirieren.

"Wenn Länder wie die Vereinigten Staaten und Kanada durch starke Allianzen zusammenarbeiten, können Lieferketten bis zu achtmal widerstandsfähiger sein. Ohne diese Zusammenarbeit können selbst moderate Störungen die Gewinne um 20 bis 30 Prozent schmälern", verdeutlicht Wissenschaftler Digehsara.

Die Zölle unter Trump hätten der Welt gezeigt, wie schnell Handelspolitik ganze Branchen durcheinanderbringen kann. "Unternehmen mit Allianzen konnten ihren Geschäftsbetrieb aufrechterhalten, während andere mit plötzlichen Kosten und Unsicherheiten konfrontiert waren."

Als China beispielsweise 2018 die Zölle auf in den USA hergestellte SUVs erhöhte, konnte BMW dank seines Joint Ventures mit dem chinesischen Autohersteller Brilliance Automotive die Produktion verlagern und in China Rekordumsätze erzielen, während andere Fahrzeughersteller ohne ähnliche Allianzen zu kämpfen hatten.

Große Gewinnsteigerungen

"Anhand realer und simulierter Daten zeigt unsere Modellierung, dass strategische Allianzstrukturen die Worst-Case-Szenarien entscheidend entschärfen, insbesondere in Umgebungen mit hoher Unsicherheit. Selbst eine einzige strategische Allianz zwischen zwei Ländern kann die Gewinne um 50 Prozent steigern", so UBC-Forscher Amir Ardestani-Jaafari

Einzelne Unternehmen sollten durch Koproduktion, gemeinsame Logistiknetzwerke oder langfristige Verträge Partnerschaften priorisieren, um ihre Geschäftstätigkeit in politisch unsicheren Zeiten zu schützen. Globale Lieferketten würden immer anfälliger. "Erfolgreich werden diejenigen Unternehmen sein, die starke, flexible Beziehungen aufbauen, um den Warenfluss und die Stabilität der Märkte aufrechtzuerhalten."

Jeder Dollar, der in diese Allianzen investiert werde, senke die Kosten für Unterbrechungen um das Zwei- bis Dreifache gegenüber der bloßen Vorhaltung zusätzlicher Lagerbestände. Diese Partnerschaften bieten Backup-Pläne für den Fall einer Änderung der Handelspolitik, halten den Warenfluss aufrecht und unterstützen sowohl Kunden als auch Mitarbeiter, heißt es.

(Ende)
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