pte20251204001 in Leben

3D-gedruckte Hornhaut macht Blinde sehend

OP-Premiere am Rambam Eye Institute - Biotechnik soll Mangel an Spenderorganen beheben


Schnittbild des hochkomplexen Auges (Illustration: Clker-Free-Vector-Images, pixabay.com)
Schnittbild des hochkomplexen Auges (Illustration: Clker-Free-Vector-Images, pixabay.com)

Haifa (pte001/04.12.2025/06:00)

Am Rambam Eye Institute in Haifa haben Mediziner und Biotechnik-Ingenieure in einer Weltpremiere einem Menschen eine 3D-gedruckte neue Hornhaut (Cornea) eingesetzt und damit das Sehvermögen zurückgegeben. Damit wurde erstmals ein Hornhautimplantat, das vollständig aus kultivierten menschlichen Hornhautzellen und nicht aus Spendergewebe gezüchtet wurde, erfolgreich transplantiert. In dem Fall wurden Zellen im Labor kultiviert, deren Menge ausreichte, um 300 Hornhautimplantate zu "drucken".

Spenderhornhäute selten

Das Implantat hat Precise Bio mithilfe menschlicher Zellen und 3D-Drucktechnologie herstellt. Es handelt sich um eine geschichtete, transparente Hornhautstruktur, die die Klarheit und Funktion einer gesunden menschlichen Hornhaut nachbildet. Die Implantation ist ein wichtiger Schritt zur Bewältigung des weltweiten Mangels an Spenderhornhäuten, der eine Behandlung zur Wiederherstellung des Sehvermögens von Millionen Menschen bisher unmöglich macht. Die Hornhaut ist die durchsichtige, vordere Abdeckung des Auges vor Pupille und Iris.

"Zum ersten Mal in der Geschichte haben wir erlebt, wie eine im Labor aus lebenden menschlichen Zellen hergestellte Hornhaut einem Menschen das Augenlicht zurückgegeben hat", sagt Michael Mimouni, Professor und Direktor der Hornhautabteilung in der Augenklinik von Rambam, der das Operationsteam geleitet hat. "Es war ein unvergesslicher Moment - ein Blick in eine Zukunft, in der niemand mehr aufgrund eines Mangels an Spendergewebe in Dunkelheit leben muss. Dies ist eine bahnbrechende Entwicklung."

Endgültige Klarheit erst 2026

Diese erste OP dieser Art am Menschen ist Teil einer laufenden klinischen Phase-1-Studie am Rambam. Dabei bewerten Ärzte die Sicherheit und Verträglichkeit dieses neuen Implantats bei Patienten mit Hornhaut-Endothel-Erkrankungen, die Blindheit verursachen. Bisher spricht nichts dagegen, das Verfahren in größerem Umfang einzusetzen, doch endgültige Klarheit wird es erst im nächsten Jahr geben, betonen die Wissenschaftler abschließend.



(Ende)
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