KI von Banken treibt Kreditnehmer in den Ruin
Automatische Erhöhung der Kreditlinien hat laut King's College und Fed katastrophale Folgen
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Bezahlen: Geliehenes Geld belastet Verbraucher immer mehr (Foto: Ahmad Ardity, pixabay.com) |
London/Washington (pte004/03.12.2025/06:15)
Die oft KI-gestützten Algorithmen von US-Banken, die automatisiert Kreditzusagen geben, treiben viele Amerikaner immer tiefer in die Verschuldung. Das zeigt eine neue Studie des King's College London und des Federal Reserve Board. Demnach werden auf diese Weise oft Kredite an Menschen vergeben, die bereits verschuldet sind. Auch gehe die Initiative zur Bewilligung neuer Kredite beziehungsweise zur Erhöhung der Kreditlinie meist von Banken und nicht Kunden aus.
Höhere revolvierende Salden
Diese automatischen Erhöhungen machen laut Studie mittlerweile mehr als 40 Mrd. Dollar an zusätzlich verfügbaren Krediten pro Quartal aus. Die Kreditnehmer reagieren darauf mit einer Erhöhung ihrer revolvierenden Salden um etwa 30 Prozent, was darauf hindeutet, dass algorithmische Entscheidungen ein wichtiger, aber weitgehend versteckter Treiber der Verschuldung privater Haushalte sind.
Bei einem revolvierenden, sich also wiederholenden Kredit kann der Kreditnehmer während eines bestimmten Zeitraums mehrmals Geld erhalten und wieder zurückzahlen. Der Kredit lässt sich je nach Bedarf beliebig oft abrufen, bis zu einer vorab vereinbarten maximalen Höhe. Laut den Wissenschaftler ist diese Praxis eine der Hauptursachen für immer weiter steigende Schuldenberge.
Mit KI und maschinellem Lernen
Etwa ein Drittel aller offenen Kreditkartensalden in den USA existieren laut der Analyse nur aufgrund von Kreditlimit-Erhöhungen, wobei dieser Anteil bei Kreditnehmern mit niedrigeren Kredit-Scores auf 60 Prozent steigt. Banken, die in ihren Finanzberichten öfter mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) werben, seien dieselben, die am ehesten automatisierte Systeme zur Erhöhung der Kreditlimits ihrer Kunden einsetzen.
In Großbritannien und Kanada sind automatische Erhöhungen der Kreditlinien nicht möglich. Dort müssen die Kunden ausdrücklich zustimmen. Die Einführung vergleichbarer Schutzmaßnahmen in den USA könnten das allgemeine Verbraucherwohl um etwa ein Prozent verbessern und die revolvierenden Schulden sowie den Anteil des Einkommens, der für Zinszahlungen aufgewendet wird, reduzieren, so die Forscher.
Dennoch wären die Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Krediten nur geringfügig, schreiben die Finanzwissenschaftler. Ihre Studie quantifiziert erstmals die Auswirkungen automatischer Kreditlinien-Erhöhungen auf das Wohlbefinden und die potenziellen Vorteile einer strengeren Aufsicht zum Schutz der Verbraucher.
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