pte20210924010 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Depressive Mütter erhöhen Risiko für Kinder

Umfassende Analyse tausender Daten zeigt: Belastung bleibt bis ins Erwachsenenalter bestehen


Depression: Mutter und Kind leiden (Foto: pixabay.com, Free-Photos)
Depression: Mutter und Kind leiden (Foto: pixabay.com, Free-Photos)

Bristol (pte010/24.09.2021/10:30)

Kinder, die Müttern auf die Welt bringen, die während und nach der Schwangerschaft depressiv waren, weisen im Alter von 24 Jahren auch eher depressive Symptome auf. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie unter der Leitung der University of Bristol https://www.bristol.ac.uk gekommen. Mit 24 Jahren verfügten junge Menschen, deren Mütter unter pränataler oder postnataler Depression gelitten hatten, über Depressionswerte, die fast 3 Punkte höher waren als bei dem Nachwuchs von Müttern ohne Depressionen. Die Studie berücksichtigte zusätzlich auch die Auswirkungen von Depressionen der Väter. Dieses Sample war jedoch sehr klein.

Für die Studie wurden Umfrageinformationen von 5.029 Personen während eines Zeitraums von 14 Jahren vom 10. bis zum 24. Lebensjahr ausgewertet, um herauszufinden, wie sich das Risiko einer Depression während der Kindheit und des Heranwachsens auswirkt. Es zeigte sich auch, dass beim Nachwuchs von Müttern mit einer postnatalen Depression die Symptome im Lauf der Zeit verstärkten. Kinder von Müttern mit einer pränatalen Depression hingegen verfügten insgesamt über höhere Depressionswerte. 

Dank der Daten der weltweit anerkannten Studie Children of the 90s (auch bekannt als Avon Longitudinal Study of Parents and Children) konnten die Forscher die Muster der depressiven Symptome der Nachkommen basierend auf den unterschiedlichen Zeitpunkten der mütterlichen Depression untersuchen und überprüfen, ob es Charakteristiken oder Unterschiede gab, wann und für welche Dauer der Nachwuchs von depressiven Müttern selbst depressiv war. 

Laut der Erstautorin Priya Rajyaguru zeigt diese Studie, dass die Kinder von Eltern sowohl mit pränataler und postnataler Depression über das größte Risiko verfügen selbst an dieser Krankheit zu leiden. Dieses Risiko scheint durch die Pubertät bis in das frühe Erwachsenenalter bestehen zu bleiben. „Wir haben vor allem auch beim Zeitpunkt der Depression bei Müttern Unterschiede festgestellt." Die Daten stammten aus einer Kohorte, die überwiegend weiß war und aus der Mittelklasse stammte. Weitere Studien seien jedoch erforderlich, um weitere Populationen sowie Kontexte wie Erziehungsstil, Peerbeziehungen und andere Faktoren bei verschiedenen Kulturen zu untersuchen. Die Forschungsergebnisse wurden in „BJPsych Open" veröffentlicht. 

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