pte20200504001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Verändertes Mikrobiom bremst Krebswachstum

Wissenschaftliche Experimente mit Mäusen untersuchen Auswirkungen bei Rauchern


Darm: Mikrobiom bei Krebs hängen zusammen (Foto: pixabay.com, JimCoote)
Darm: Mikrobiom bei Krebs hängen zusammen (Foto: pixabay.com, JimCoote)

Miami (pte001/04.05.2020/06:00) Veränderungen des Mikrobioms im Darm interagieren laut einer Studie der University of Miami Miller School of Medicine http://med.miami.edu mit dem Immunsystem, um das Krebswachstum bei Mäusen zu verringern, die Zigarettenrauch ausgesetzt waren. Würde der gleiche Zusammenhang beim Menschen nachgewiesen, könnten Behandlungen, die dieses Mikrobiom verändern, die Ergebnisse bei rauchenden Krebspatienten verbessern.

Mäuse in vier Gruppen unterteilt

Raucher sind laut Forschungsleiter Prateek Sharma anfälliger für viele Krebsarten und schneiden bei der Behandlung deutlich schlechter ab. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass das Mikrobiom des Darms eine Rolle beim Fortschreiten einer Krebserkrankung spielt. Für die Erforschung des Zusammenhangs zwischen Rauchen und dem Mikrobiom des Darms haben die Forscher Mäuse nach dem Zufallsprinzip in vier Gruppen aufgeteilt. Eine Kontrollgruppe, die nur eine Kochsalzlösung erhielt, eine Gruppe, die nur Antibiotika zur Sterilisierung des Darms bekam, eine Rauchergruppe, die vier Wochen lang mit Zigarettenrauch belastet und eine Gruppe, die Antibiotika und Rauch ausgesetzt wurde.

Allen Tieren wurden Krebszellen injiziert. Die Krebstumore wurden erfasst, während die Tiere in der Rauchergruppe weitere zwei Monate Zigarettenrauch ausgesetzt waren. Die Belastung mit Zigarettenrauch allein förderte das Tumorwachstum bei allen getesteten Krebsarten. Es handelte sich dabei um Dickdarm-, Bauchspeicheldrüsen- und Blasenkrebs. Wurde das Mikrobiom mit Antibiotika behandelt, verschwand dieser Effekt bei den Zigarettenrauch ausgesetzen Mäusen. Tatsächlich war das Krebswachstum bei diesen Tieren ähnlich dem von Mäusen mit den am langsamsten fortschreitenden Krebserkrankungen. Diese Tiere waren mit Antibiotika behandelt und keinem Zigarettenrauch ausgesetzt worden.

Immunantwort ist entscheidend

Die gleichen Tests wurden mit Mäusen durchgeführt, die gentechnisch so verändert waren, dass ihnen eine adaptive Immunantwort fehlte. Bei diesen Tieren verlangsamten Veränderungen des Mikrobioms das Krebswachstum nicht, wenn sie Zigarettenrauch ausgesetzt waren. Dieses Ergebnis legt nahe, dass die Interaktion des Mikrobioms mit dem Immunsystem das Krebswachstum beeinflusst. Künftige Studien könnten untersuchen, ob dieser Konnex auch beim Menschen existiert und identifizieren, welche "schlechten" Bakterien im Darm von Rauchern Folgen auf das Immunsystem und das Krebswachstum haben. Details wurden in "Gastroenterology und GIE: Gastrointestinal Endoscopy" publiziert.

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