pte20180823001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Omega-3-Fettsäuren gegen Depressionen getestet

Patienten mit Herzversagen und pessimistischer Weltsicht im Zentrum


Depression: Omega-3-Fettsäuren werden erforscht (Foto: pixelio.de, Peter Ries)
Depression: Omega-3-Fettsäuren werden erforscht (Foto: pixelio.de, Peter Ries)

Durham (pte001/23.08.2018/06:00) Laut Forschern des Duke University Medical Center https://bit.ly/2tAQ8BO bestehen signifikante Zusammenhänge zwischen den Blutwerten der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA bei Patienten mit einer Depression und kognitiver Beeinträchtigung sowie Herzversagen. Zu den Symptomen dieser Form von Depression gehören Traurigkeit und Pessimismus. Bei einer somatisierten Depression wären es Müdigkeit und Schlafstörungen.

Erhebung mit 108 Probanden

Das Ziel der randomisierten, kontrollierten Pilotstudie war die Untersuchung der Wirkung von ergänzend zugeführten Omega-3-Fettsäuren auf die depressiven und psychomotorischen Symptome bei Patienten mit chronischem Herzversagen und Depressionen. Insgesamt nahmen 108 Personen teil, die einer von drei Gruppen zugeteilt wurden. Sie erhielten entweder zwei Gramm pro Tag von EPA/DHA im Verhältnis 2:1, ein Produkt mit hohem EPA-Anteil oder ein Blindpräparat. Die Laufzeit der Studie betrug zwölf Wochen. Umfangreiche Bluttests wurden vor und nach der Verabreichung der Präparate durchgeführt.

Der Omega-3-Index erreichte bei der ersten Gruppe 6,79 Prozent, bei der zweiten 6,32 Prozent und bei der dritten 4,61 Prozent. Bei den Teilnehmern, bei denen festgestellt wurde, dass sie zumindest 70 Prozent der Kapseln eingenommen und alle Tests absolviert hatten, lagen diese Werte bei 7,32 Prozent, 7,11 Prozent und 4,42 Prozent. Damit liegt laut den Forschern nahe, dass die Dosis und die Einhaltung der Einnahme den Omega-3-Index innerhalb von nur drei Monaten deutlich verbessern konnten. Beim sozialen Funktionieren zeigten sich bei den ersten beiden Gruppen ebenfalls Verbesserungen.

Forscher schränken Ergebnisse ein

Zusätzlich konnten signifikante Zusammenhänge zwischen dem Omega-3-Index und den Testergebnissen bei Depressionen mit einer kognitiven Beeinträchtigung nachgewiesen werden. Ein höherer Index stand mit geringeren Werten beim Beck-Depressions-Inventar-II (BDI-II) in Verbindung. Dieses psychologische Testverfahren wird sehr häufig zur Diagnose einer Depression eingesetzt.

Trotz ihrer Ergebnisse weisen die Studienautoren auf einige Vorbehalte hin. Es handle sich um eine Pilotstudie. Dabei bestehe eine höhere Wahrscheinlichkeit zufälliger Ergebnisse. Einschränkend sei auch die geringe Größe der Studie. Laut Mitautor Bill Harris von der University of South Dakota http://usd.edu , einem der Miterfinder des Omega-3-Index-Tests, nahmen an der Studie bereits depressive Personen teil. Daher untersuchten die Forscher hohe Dosierungen, um die Symptome wie bei einem Medikament zu verbessern.

Insgesamt geht der Forscher aber davon aus, dass Omega-3-Fettsäuren eher zur Prävention als zur Behandlung eingesetzt werden sollten. Bei einer Behandlung müsste die Dosis mit vier Gramm relativ hoch sein und die Blutwerte seien zu kontrollieren. Die aktuelle Studie hat laut Harris auch keine Aufschlüsse darüber ermöglicht, welches der beiden Präparate wirksamer ist. Der nachgewiesene Zusammenhang zwischen höheren Omega-3-Fettsäuren-Werten im Blut und einer Verbesserung der Symptome bei Patienten mit Depressionen und Herzversagen sei jedoch ermutigend und könnte zu neuen Behandlungsansätzen führen. Die Forschungsergebnisse wurden in "JACC Heart Failure" veröffentlicht.

(Ende)
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