Bilder beeinflussen Meinungen im Social Web
Antikriegsdemonstrationen haben laut wissenschaftlicher Untersuchung den größten Effekt
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Antikriegsdemonstrationen: Bilder davon sind am wirkungsvollsten (Foto: Karabo Spain, pixabay.com) |
Istanbul/Calgary/Odense (pte001/01.08.2025/06:00)
Bilder in sozialen Medien spielen eine eminent wichtige Rolle bei der Meinungsbildung zu aktuellen Ereignissen und haben damit erhebliche soziale und politische Auswirkungen. Das haben Nafiseh Jabbari Tofighi von der Istanbul Medipol Universität, Reda Alhajj von der University of Calgary und Kollegen der Universität von Süddänemark bei der Analyse von Instagram-Posts festgestellt.
Bilder und Texte betrachtet
Einige frühere Studien haben bereits gezeigt, dass Bilder und Videos in sozialen Medien die Meinung der Nutzer zu bestimmten gesellschaftspolitischen Themen erheblich beeinflussen. Andere Untersuchungen zufolge sind die Auswirkungen jedoch begrenzt, da die meisten Nutzer nur Informationen verinnerlichen, die mit ihren bereits bestehenden Überzeugungen übereinstimmen.
Während die Auswirkungen von Texten und bildbasierten Daten getrennt betrachtet worden sind, haperte es bisher an Forschungsarbeiten, die die Folgen beider Datentypen berücksichtigen. Um diese Lücke zu schließen, haben die Forscher Zusammenhänge zwischen den Stimmungen untersucht, die durch Bilder in Instagram-Posts suggeriert wurden, sowie die dazu veröffentlichten Kommentare.
Identische Stimmungswerte
Die Forscher haben 100 oft angeklickte Instagram-Beiträge ausgewählt, die eine hohe Relevanz für eine von vier gesellschaftspolitischen Bewegungen aufweisen: Black Lives Matter (Gewalt gegen Farbige), Women's March (Organisation, die sich für die Rechte von Frauen einsetzt), Klimaproteste sowie Antikriegsdemonstrationen.
Anschließend sind die Stimmungen der Bilder manuell als positiv oder negativ kategorisiert worden. Deep-Learning-Methoden wurden zur Analyse der Kommentare genutzt. Auch ist so der Prozentsatz der Kommentare ermittelt worden, die sich positiv beziehungsweise negativ dazu äußerten. Die Analyse zeigt eine starke Übereinstimmung zwischen Stimmungswerten der Bilder und der Stimmung in späteren Kommentaren. Das stützt die Annahme der Forscher, dass Bilder im Social Web die öffentliche Meinung zu gesellschaftspolitischen Ereignissen erheblich beeinflussen.
Bilder im Zusammenhang mit Antikriegsdemonstrationen weisen den Experten nach die höchste Korrelation zwischen visuellen Eindrücken und Kommentaren auf, was möglicherweise auf die emotionale aufgeladene Natur solcher Bilder zurückzuführen ist. Bilder im Zusammenhang mit Klimaprotesten kommen auf eine geringere Korrelation. Bilder im Zusammenhang mit den Black Lives-Matter- und Women's-March-Bewegungen weisen moderate Korrelationen auf, heißt es.
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