Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt
Erste Group Bank AG: Erste Group erwirtschaftet im ersten Halbjahr 2025 einen Nettogewinn von EUR 1.665 Mio
Wien (pta006/01.08.2025/07:30 UTC+2)
Finanzzahlen im Vergleich
Gewinn- und Verlustrechnung | ||||||
in EUR Mio | Q2 24 | Q1 25 | Q2 25 | 1-6 24 | 1-6 25 | |
Zinsüberschuss | 1.835 | 1.872 | 1.914 | 3.687 | 3.786 | |
Provisionsüberschuss | 711 | 780 | 762 | 1.423 | 1.542 | |
Handelsergebnis & Gewinne/Verluste von Finanzinstrumenten FVPL | 109 | 97 | 104 | 248 | 200 | |
Betriebserträge | 2.734 | 2.802 | 2.866 | 5.522 | 5.668 | |
Betriebsaufwendungen | –1.265 | –1.345 | –1.361 | –2.548 | –2.706 | |
Betriebsergebnis | 1.468 | 1.458 | 1.505 | 2.974 | 2.963 | |
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten | –31 | –85 | –97 | –126 | –182 | |
Betriebsergebnis nach Wertberichtigungen | 1.437 | 1.372 | 1.408 | 2.848 | 2.781 | |
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis | 846 | 743 | 921 | 1.629 | 1.665 | |
Zinsspanne (auf durchschnittliche zinstragende Aktiva) | 2,43% | 2,33% | 2,41% | 2,47% | 2,38% | |
Kosten-Ertrags-Relation | 46,3% | 48,0% | 47,5% | 46,1% | 47,7% | |
Wertberichtigungsquote (auf durchschnittliche Kundenkredite, brutto) | 0,06% | 0,15% | 0,17% | 0,12% | 0,16% | |
Steuerquote | 21,0% | 20,5% | 20,5% | 20,5% | 20,5% | |
Eigenkapitalverzinsung (ROTE) | 17,2% | 15,2% | 17,5% | 17,3% | 16,4% | |
Bilanz | ||||||
in EUR Mio | Jun 24 | Mär 25 | Jun 25 | Dez 24 | Jun 25 | |
Kassenbestand und Guthaben | 26.231 | 23.940 | 27.652 | 25.129 | 27.652 | |
Handels- & Finanzanlagen | 64.161 | 79.156 | 78.448 | 75.781 | 78.448 | |
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute | 34.966 | 26.770 | 22.818 | 26.972 | 22.818 | |
Kredite und Darlehen an Kunden | 211.276 | 220.069 | 223.983 | 218.067 | 223.983 | |
Immaterielle Vermögenswerte | 1.282 | 1.366 | 1.387 | 1.382 | 1.387 | |
Andere Aktiva | 6.225 | 6.702 | 6.785 | 6.405 | 6.785 | |
Gesamtaktiva | 344.141 | 358.003 | 361.072 | 353.736 | 361.072 | |
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held for Trading | 2.003 | 2.094 | 2.729 | 1.821 | 2.729 | |
Einlagen von Kreditinstituten | 17.484 | 16.588 | 15.368 | 21.261 | 15.368 | |
Einlagen von Kunden | 240.238 | 246.149 | 248.499 | 241.651 | 248.499 | |
Verbriefte Verbindlichkeiten | 47.917 | 54.293 | 54.809 | 51.889 | 54.809 | |
Andere Passiva | 7.527 | 7.053 | 7.064 | 6.346 | 7.064 | |
Gesamtes Eigenkapital | 28.973 | 31.826 | 32.603 | 30.767 | 32.603 | |
Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital | 344.141 | 358.003 | 361.072 | 353.736 | 361.072 | |
Kredit-Einlagen-Verhältnis | 87,9% | 89,4% | 90,1% | 90,2% | 90,1% | |
NPL-Quote | 2,4% | 2,5% | 2,5% | 2,6% | 2,5% | |
NPL-Deckungsquote (AC Kredite, ohne Sicherheiten) | 80,6% | 74,6% | 73,6% | 72,5% | 73,6% | |
Texas-Quote | 17,6% | 17,7% | 18,0% | 18,4% | 18,0% | |
Harte Kernkapitalquote (aktuell) | 15,5% | 15,9% | 17,4% | 15,3% | 17,4% |
HIGHLIGHTS
GuV-Zahlen: 1-6 2025 verglichen mit 1-6 2024
Bilanzzahlen: 30. Juni 2025 verglichen mit 31. Dezember 2024
Der Zinsüberschuss stieg insbesondere in Tschechien, Rumänien und der Slowakei aufgrund der geringeren Zinsaufwendungen für Kundeneinlagen auf EUR 3.786 Mio (+2,7%; EUR 3.687 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 1.542 Mio (+8,3%; EUR 1.423 Mio). Zuwächse gab es in allen Kernmärkten und Provisionskategorien. Das Handelsergebnis erhöhte sich auf EUR 141 Mio (EUR 137 Mio), die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, verringerte sich auf EUR 59 Mio (EUR 111 Mio). Die Entwicklung beider Positionen war hauptsächlich auf Bewertungseffekte zurückzuführen. Die Betriebserträge stiegen auf EUR 5.668 Mio (+2,7%; EUR 5.522 Mio). Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich auf EUR 2.706 Mio (+6,2%; EUR 2.548 Mio). Aufgrund von kollektivvertraglichen Gehaltserhöhungen stiegen die Personalaufwendungen auf EUR 1.624 Mio (+5,9%; EUR 1.534 Mio). Die Sachaufwendungen stiegen auf EUR 808 Mio (+8,5%; EUR 745 Mio). Während sich die in den Sachaufwendungen verbuchten Beiträge in Einlagensicherungssysteme – für 2025 bereits fast gänzlich verbucht – auf EUR 55 Mio (EUR 69 Mio) verringerten, sind die IT-Aufwendungen auf EUR 344 Mio (EUR 301 Mio) gestiegen. Die Abschreibungen beliefen sich auf EUR 274 Mio (+1,5%; EUR 270 Mio). Insgesamt verringerte sich das Betriebsergebnis moderat auf EUR 2.963 Mio (-0,4%; EUR 2.974 Mio), die Kosten-Ertrags-Relation belief sich auf 47,7% (46,1%).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich auf EUR -182 Mio bzw. auf 16 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (EUR -126 Mio bzw. 12 Basispunkte). Dotierungen von Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen wurden vor allem in Österreich vorgenommen. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite verbesserte sich auf 2,5% (2,6%). Die NPL-Deckungsquote (ohne Sicherheiten) stieg auf 73,6% (72,5%).
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -183 Mio (EUR -254 Mio). Die bereits für das gesamte Jahr 2025 erfassten Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds verringerten sich auf EUR 15 Mio (EUR 28 Mio). Die Bankenabgaben – derzeit in vier Kernmärkten zu entrichten – stiegen hingegen an. Im sonstigen betrieblichen Erfolg wurden EUR 197 Mio (EUR 134 Mio) erfasst, davon entfielen EUR 109 Mio (EUR 96 Mio) auf Ungarn. Die Bankensteuer in Österreich erhöhte sich aufgrund der zu entrichtenden Sonderzahlung auf EUR 68 Mio (EUR 20 Mio), in Rumänien belief sie sich auf EUR 20 Mio (EUR 18 Mio). Die Bankensteuer in der Slowakei von EUR 32 Mio (EUR 46 Mio) wird in der Position Steuern vom Einkommen verbucht.
Die Steuern vom Einkommen beliefen sich auf EUR 529 Mio (EUR 531 Mio). Das den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnende Periodenergebnis verringerte sich infolge geringerer Rentabilität der Sparkassen auf EUR 389 Mio (EUR 431 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis stieg auf EUR 1.665 Mio (+2,2%; EUR 1.629 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 28,9 Mrd (EUR 28,1 Mrd). Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter erhöhte sich das Harte Kernkapital (CET1, aktuell) auf EUR 26,6 Mrd (EUR 24,0 Mrd). Die gesamten regulatorischen Eigenmittel lagen bei EUR 34,5 Mrd (EUR 30,9 Mrd). Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva, aktuell), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko inkludiert, sank auf EUR 152,6 Mrd (EUR 157,2 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET1-Quote, aktuell) belief sich auf 17,4% (15,3%), die Gesamtkapitalquote auf 22,6% (19,7%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 361,1 Mrd (+2,1%; EUR 353,7 Mrd). Auf der Aktivseite erhöhten sich Kassenbestand und Guthaben auf EUR 27,7 Mrd (EUR 25,1 Mrd), Kredite an Banken sanken auf EUR 22,8 Mrd (EUR 27,0 Mrd). Die Kundenkredite stiegen seit Jahresende auf EUR 224,0 Mrd (+2,7%; EUR 218,1 Mrd), am stärksten in den CEE-Märkten. Passivseitig gab es einen Rückgang bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 15,4 Mrd (EUR 21,3 Mrd). Die Kundeneinlagen stiegen auf EUR 248,5 Mrd (+2,8%; EUR 241,7 Mrd), insbesondere in Tschechien, Ungarn und Österreich. Während die Kerneinlagen (Privatkunden, KMUs und Sparkassen) um 1,8% stiegen, verzeichnete der öffentliche Sektor vor allem in Tschechien ein außergewöhnlich starkes Einlagenwachstum. Das Kredit-Einlagen-Verhältnis belief sich auf 90,1% (90,2%).
AUSBLICK
Nach der guten Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres hat die Erste Group ihren Finanzausblick für 2025 angehoben. Die Erste Group erwartet nun aufgrund eines höheren Kreditvolumens und einer besseren Ertragsdynamik eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 15%. Diese Erwartung beruht auf den folgenden Prämissen: Erstens, das makroökonomische Umfeld – insbesondere am realen BIP-Wachstum gemessen – bleibt in den sieben Kernmärkten der Erste Group (Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien) robust und verbessert sich im Durchschnitt leicht gegenüber 2024. Angesichts der guten Wachstumsdynamik in nahezu der gesamten Gruppe im ersten Halbjahr 2025 erwartet die Erste Group nun für 2025 ein robustes Kreditwachstum von mehr als 5%. Zweitens sollte das Betriebsergebnis gegenüber 2024 weitgehend unverändert bleiben oder nur geringfügig zurückgehen, da der Zinsüberschuss sich in 2025 etwas erhöhen (anstatt gleich bleiben) sollte, der Provisionsüberschuss um mehr als 5% zunehmen sollte (die Prognose wurde bereits im ersten Quartal angehoben), das Handels- und Fair Value-Ergebnis gegenüber 2024 stabil bleiben und die Betriebsaufwendungen voraussichtlich um circa 5% steigen sollten. Damit sollte die Kosten-Ertrags-Relation weniger als 50% betragen. Angesichts der im ersten Halbjahr 2025 guten Entwicklung des Kreditrisikos wird die Prognose für die Risikokosten des Gesamtjahres von zuvor etwa 25 Basispunkten auf etwa 20 Basispunkte zurückgenommen. Weiters sollten die regulatorischen Kosten, die Beiträge zu Einlagensicherungssystemen und Abwicklungsfonds, Bankenabgaben wie Banken- und Finanztransaktionssteuern sowie sektorspezifische Übergewinnsteuern und Aufsichtskosten beinhalten, aufgrund der angekündigten Anhebung der Bankensteuer in Österreich insgesamt steigen.
Eine Prognose für den sonstigen betrieblichen Erfolg ist schwierig, da dieser insbesondere von regulatorischen Kosten (mit Ausnahme der Beiträge zur Einlagensicherung sowie der Übergewinnsteuer in der Slowakei) sowie diversen Kategorien von Gewinnen/ Verlusten aus nicht zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten beeinflusst wird. Sofern es nicht zu wesentlichen negativen Einmaleffekten kommt, wird sich diese kombinierte Position gegenüber 2024 voraussichtlich verbessern. Unter Annahme eines
effektiven Konzernsteuersatzes von 21% und eines gegenüber 2024 geringeren Minderheitenergebnisses sollte die Eigenkapitalverzinsung (ROTE) 2025 damit über 15% betragen.
Angesichts des bereits in der ersten Jahreshälfte schneller als erwarteten Kapitalaufbaus und der prognostizierten starken Gewinnentwicklung sollte die Harte Kernkapitalquote vor der erstmaligen Konsolidierung von Santander Bank Polska gegen Jahresende 2025 noch auf über 18,25% ansteigen.
Zu potenziellen Risiken für die Prognose zählen (geo-)politische und volkswirtschaftliche Entwicklungen (etwa auch Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik), regulatorische Maßnahmen sowie Veränderungen im Wettbewerbsumfeld. Internationale (militärische) Konflikte wie der Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten haben keine direkten Auswirkungen auf die Erste Group, da sie nicht in diesen Regionen tätig ist. Indirekte Effekte, wie etwa Volatilität an den Finanzmärkten, Auswirkungen von Sanktionen, Unterbrechungen der Lieferketten oder Eintritt von Einlagensicherungs- oder Abwicklungsfällen, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Erste Group ist zudem nichtfinanziellen und rechtlichen Risiken ausgesetzt, die unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld schlagend werden können. Eine schlechter als erwartete Wirtschaftsentwicklung kann auch eine Goodwill-Abschreibung erforderlich machen.
(Ende)
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