pte20170612003 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Herausfordernde Ziele schaden Unternehmen oft

Moderate Vorhaben für viele Firmen laut neuer Erhebung sinnvoller


Hohes Ziel: Das bringt nicht immer den Erfolg (Foto: Thomas Nestke, pixelio.de)
Hohes Ziel: Das bringt nicht immer den Erfolg (Foto: Thomas Nestke, pixelio.de)

Cantonsville (pte003/12.06.2017/06:10) Die gängige Annahme, dass herausfordernde Ziele den Antrieb, die Innovation und die Performance von Unternehmen verbessern, scheint einer im INFORMS-Journal "Organization Science" erschienen Studie zufolge unrichtig. Positive Effekte sind demnach eher die Ausnahme als die Regel, oft sind die hochgesteckten Ziele eher schlecht für die Performance. Für viele Betriebe könnte es besser sein, moderate Ziele zu verfolgen.

Längst nicht die Regel

"Wir haben festgestellt, dass herausfordernde Ziele keine Regel für Reichtum für alle Organisationen sind", sagt Studien-Erstautor Michael Shayne Gary von der University of New South Wales Business School http://business.unsw.edu.au . Dies hat sich gezeigt, als er mit internationalen Kollegen Manager als Studienteilnehmer in der gängigen Wirtschaftssimulation "People Express" entweder herausfordernde oder moderate Ziele verfolgen ließ. An den hochgesteckten Zielen sind demnach 80 Prozent der Probanden gescheitert.

Zwar gab es einige Teilnehmer, bei denen hochgesteckte Ziele tatsächlich eine bessere Performance als moderate bedingt haben. Viele andere haben die hohen Vorgaben aber zugunsten eigener, geringerer Ziele verworfen oder angesichts möglicher Insolvenz eine Überlebensstrategie gefahren. Die hochgesteckten Ziele haben somit zu sehr unterschiedlicher Performance geführt, insgesamt sei die risikobereinigte Performance schlechter gewesen. "Viele Organisationen profitieren nicht davon, hochgesteckte Ziele einzuführen und können sogar darunter leiden", warnt Gary.

Eine Frage des Risikos

Den Forschern zufolge hängt die Frage, ob ein Unternehmen sich herausfordernde Zeile setzen sollte, damit zusammen, wie es zu Risiko steht. Bei hoher Risikobereitschaft könnten ambitionierte Ziele durchaus Sinn machen. Im Venture-Capital-Bereich beispielsweise sei die Wertschöpfung durch "große Gewinner" so hoch, dass das schlechte Renditen und Ausfälle im Großteil eines Portfolios überkompensieren könnte. Solche Organisationen könnten etwaige schlechte Performance auch eher abfedern.

Wenn Unternehmen das Risiko scheuen, sind hochgesteckte Ziele dagegen nicht unbedingt wünschenswert, da die zu erwartende risikobereinigte Performance geringer ist. Für mittelständische Unternehmen und Familienbetriebe scheinen hochgesteckte Ziele nicht ideal, da diese sich von möglichen Verlusten womöglich nicht mehr erholen könnten.

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