pte20160601020 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Bluttransfusionen infizieren über 2.200 Inder mit HIV

Spenden werden wegen fehlender Infrastruktur in Kliniken kaum getestet


Proben: Kaum Screening in Indien (Foto: pixelio.de, Bernardo Peters-Velasquez)
Proben: Kaum Screening in Indien (Foto: pixelio.de, Bernardo Peters-Velasquez)

Neu Delhi (pte020/01.06.2016/10:10) Mindestens 2.234 Inder wurden durch kontaminierte Bluttransfusionen in Krankenhäusern allein in den vergangenen 17 Monaten mit HIV infiziert. Diese Zahlen hat die National Aids Control Organisation http://naco.gov.in bekannt gegeben. Die Veröffentlichung erfolgte als Reaktion auf eine Anfrage des Aktivisten Chetan Kothari. In Indien leben mehr als zwei Mio. Menschen mit dem HI-Virus.

Dunkelziffer extrem hoch

Mit 361 Personen wurden die meisten Patienten in Uttar Pradesh im Krankenhaus durch infiziertes Blut mit HIV angesteckt. Darauf folgen Gujarat mit 292 Fällen und Maharashtra mit 276 Fällen. Die indische Hauptstadt liegt mit 264 Fällen an vierter Stelle. Laut Kothari handelt es sich dabei um offizielle Zahlen, die von einer Regierungsbehörde zur Verfügung gestellt wurden. "Ich gehe davon aus, dass die wirklichen Zahlen zwei bis drei Mal so hoch sein dürften."

Laut Gesetz müssen Krankenhäuser Spender und deren Blut auf HIV, Hepatitis B und C sowie auf Malaria und andere Infektionen testen. Kothari nach kostet jedoch jeder Test 1.200 Rupien (16 Euro). Die meisten Spitäler verfügen auch nicht über die erforderlichen Einrichtungen. "Sogar in einer großen Stadt wie Mumbai verfügen nur drei private Krankenhäuser über die Möglichkeit, auf HIV zu testen. Sogar die größten staatlichen Krankenhäuser können Blut nicht auf HIV testen", so Kothari. Er fordert daher dringend die Umsetzung entsprechender Maßnahmen.

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