Ärzte beraten bei Fettleibigkeit häufig schlecht
Untersuchung der University of Oxford hat Beratungsgespräche aus Großbritannien analysiert
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Arzt: oft nur wenig Wissen über Fettleibigkeit vorhanden (Foto: pixabay.com, granderboy) |
Oxford (pte010/13.12.2022/10:30)
Ärzte klären fettleibige Patienten oft nur allgemein und zu ungenau darüber auf, wie sie ihr Gewicht reduzieren können. Die Gespräche sind oft oberflächlich und häufig nicht durch Forschungsergebnisse belegt, wie eine Studie der University of Oxford zeigt. Bei Fettleibigkeit handelt es sich um eine chronische und wiederkehrende Erkrankung. Den Ärzten fehlt es jedoch häufig an Orientierung, welche Infos für Patienten hilfreich sind, die abnehmen wollen. In der Folge könnten die weitergegebenen Infos schwer zu nutzen und umzusetzen sein.
Rat oft abstrakt oder allgemein
Die Forscher haben 159 Tonaufnahmen von Beratungsgesprächen zwischen britischen Allgemeinmedizinern und fettleibigen Patienten untersucht. Sie stammten aus den Jahren 2013 und 2014. Dabei zeigte sich, dass die Ratschläge der Ärzte kaum wirksame Verfahren beinhalteten. In den meisten Fällen wurde den Patienten lediglich geraten, weniger zu essen und körperlich aktiver zu sein. Diese Beratung war hauptsächlich allgemein und selten auf das bestehende Wissen und das Verhalten der Patienten zugeschnitten. Dazu würde gehören, welche Strategien für einen Gewichtsverlust bereits ausprobiert wurden.
Bei 97 Prozent der analysierten Konsultationen war der Rat abstrakt oder allgemein. Häufig kam es zu oberflächlichen Ratschlägen, wie, dass ein Arzt einem Patienten erklärte, einfach den Lebensstil etwas zu verändern. In nur 20 Prozent der Fälle erhielten die Betroffenen gezieltere Informationen dazu, wie die Ratschläge umzusetzen waren. Hauptsächlich wurden Anleitungen zum Abnehmen angeboten, allerdings ohne Details, wie diese befolgt werden sollten. Mit 76 Prozent rieten die Ärzte den Patienten, sich woanders, zum Beispiel bei Chirurgen, Hilfe zu suchen.
Mythen werden häufig bemüht
Der Analyse zufolge waren die angebotenen spezifischen Infos häufig nicht wissenschaftlich belegt und führten nur wenig wahrscheinlich zu einem tatsächlichen Gewichtsverlust. Die Vorstellung, dass kleine Veränderungen im Verhalten wie häufigeres Treppensteigen eine große Auswirkung auf den Gewichtsverlust haben können, ist laut den Forschern ein verbreiteter Mythos und sogar in der wissenschaftlichen Literatur verbreitet. Dieser Mythos werde von der Forschung jedoch nicht bestätigt. Ein weiterer Mythos war, dass es nur die richtige Denkweise brauche, um Gewicht zu verlieren. Details wurden in "Family Practice" publiziert.
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