pte20230201011 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Zirkadiane Uhr: Wundheilung stark verbessert

University of California Los Angeles hat veränderte Expression von Npas2 erfolgreich getestet


Wunde: Narbenbildung ist oft sehr problematisch (Foto: pixabay.com, coolnauvisingh)
Wunde: Narbenbildung ist oft sehr problematisch (Foto: pixabay.com, coolnauvisingh)

Los Angeles (pte011/01.02.2023/10:30)

Die Rolle der Narbenbildung bei der Heilung von Wunden wird oft unterschätzt. Denn eine Narbe, die nicht sauber heilt, kann schmerzvoll oder verstörend sein und das Ausmaß der Bewegung bei den betroffenen Körperteilen beeinflussen. Es können sogar weitere OPs erforderlich werden. Laut Forschern der University of California Los Angeles verbessern Verbindungen, die auf die zirkadiane Uhr abzielen und die Synthese des Proteins Kollagen beeinflussen, die Heilung der Narbe entscheidend.

Ohne Gen bessere Heilung

Laut dem korrespondierenden Autor Akishige Hokugo wollten die Wissenschaftler Verbindungen finden, um Wunden besser zu heilen und dabei auch die Bildung von hypertrophen Narben zu verringern. Derartige Narben stellen laut dem Forscher auch eine quantifizierbare Belastung für medizinische Einrichtungen dar. Verantwortlich dafür sind zusätzliche Behandlungen, ausgeweitete Krankenhausaufenthalte und ein erhöhtes Risiko von Infektionen nach den OPs.

Die Forscher wollten mit Npas2 die Expression eines spezifischen Gens verändern. Bei Npas2 handelt es sich um ein entscheidendes zirkadianes Gen. Das bedeutet, es hilft dabei, den natürlichen Rhythmus des Körpers zu regulieren. Wunden, die zu verschiedenen Zeitpunkten des zirkadianen Zyklus auftreten, heilen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Es wird angenommen, dass dafür die Verbindungen zwischen den Genen der zirkadianen Uhr und den Zellen, die an der Heilung beteiligt sind, verantwortlich sind.

Erreichen die richtigen Zellarten die Wunde nicht zum richtigen Zeitpunkt, wird die Heilung beeinträchtigt. Bei Mäusen, die gentechnisch dahingehend verändert wurden, dass das Gen Npas2 sich nicht exprimiert, heilen Wunden rascher und mit einer erhöhten Zellmigration sowie weniger umfangreichen Kollagenablagerungen, betonen die US-amerikanischen Wissenschaftler. Details wurden in "Frontiers in Medicine" veröffentlicht.

Tests mit fünf Verbindungen

Die fünf von der U.S. Food and Drug Administration zugelassenen Verbindungen Dwn1, Dwn2, Dwn3, Dwn4 und Dwn5, die Npas2 beeinflussen, wurden getestet, um die Ablagerung von überschüssigem Kollagen zu verhindern und die Wundheilung zu beschleunigen. Jede Verbindung wurde mittels der Fibroblasten von Mäusen getestet. In einem nächsten Schritt wurden die Proben bei verletzten Fibroblasten menschlicher Haut getestet. Jede Wiederholung des Experiments wurde 14 Tage lang durchgeführt, um die Kollagenentwicklung zu überwachen, wie sie bei einer wirklichen Wunde stattfinden würde.

Obwohl die letzten drei Verbindungen keine offensichtlichen Auswirkungen auf die Kollagensynthese hatten, gelang Dwn1 and Dwn2 die Zellmigration und die Kollagensynthese erfolgreich zu verändern - und zwar ohne die Fibroblasten zu beschädigen. Damit wurde die Geschwindigkeit der Zellmigration erhöht und die überschüssige Kollagensynthese verringert. Weitere Studien sind den Experten nach nötig, um die genauen Wirkungen der Verbindungen zu untersuchen. Zusätzlich seien Studien mit Patienten ratsam, um die richtige Dosis zu ermitteln.

(Ende)
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