pte20230330001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Wunderpille gegen Übergewicht in Sichtweite

OPs sollen laut US-Wissenschaftlern überflüssig werden - Nebenwirkungen ausgeschlossen


Mann mit Adipositas: bessere Behandlung von Übergewicht in Sicht (Bild: Wolfgang Eckert/pixabay.com)
Mann mit Adipositas: bessere Behandlung von Übergewicht in Sicht (Bild: Wolfgang Eckert/pixabay.com)

Indianapolis/Syracuse/Seattle (pte001/30.03.2023/06:00)

Abnehmen ohne Nebenwirkungen: Das verspricht ein neues Präparat der beiden Forscher Robert Doyle von der Syracuse University und Christian Roth von der University of Washington. Die Wissenschaftler stellen ihre Forschungsergebnisse auf der Frühjahrstagung der American Chemical Society noch bis zum 30. März in Indianapolis vor.

Besser als bariatrische Chirurgie

Magenbypass und verwandte Verfahren, die zusammen als bariatrische Chirurgie bekannt sind, bieten eine Lösung, die oft zu einem dauerhaften Gewichtsverlust führt. Aber diese OPs bergen Risiken, sind nicht für jeden geeignet und für viele der Hunderte von Millionen Menschen weltweit, die übergewichtig sind, nicht zugänglich. Als Alternative, sagt Doyle, könnten sie ihre Stoffwechselprobleme mit Medikamenten angehen, die eine ähnliche Wirkung wie eine OPs haben.

Aktuelle Medikamente, die das Hungergefühl unterdrücken, aktivieren in erster Linie zelluläre Rezeptoren für GLP-1 in der Bauchspeicheldrüse und im Gehirn. Dieser Ansatz hat laut Doyle zwar große Erfolge bei der Gewichtsreduktion. Aber viele Menschen könnten die Nebenwirkungen der Medikamente nicht tolerieren. "Innerhalb eines Jahres setzen 80 bis 90 Prozent der Menschen diese Medikamente wieder ab", so der Forscher.

Nach 16 Tagen zwölf Prozent leichter

Das neue Präparat interagiert mit mehr als einer Art von Darmhormonrezeptoren. Es ist genauso effektiv wie die bisherigen Medikamente, doch Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen bleiben aus. Diese als GEP44 bezeichnete Verbindung führt im Test dazu, dass übergewichtige Ratten bis zu 80 Prozent weniger fressen. Am Ende einer 16-tägigen Behandlung hatten sie durchschnittlich zwölf Prozent ihres Gewichts verloren. Das war mehr als das Dreifache dessen, was mit heute zugelassenen Medikamenten gegen Adipositas erreichbar ist.

Der Gewichtsverlust ist nicht nur auf weniger Nahrungsaufnahme, sondern auch auf einen höheren Energieverbrauch zurückzuführen, der sich in Form von erhöhter Bewegung, Herzfrequenz oder Körpertemperatur äußert. Bevor das Medikament in klinischen Studien an Menschen erprobt wird, sind Tests mit Affen geplant.

(Ende)
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