Winzige Haarsträhne ermöglicht Identifikation
Proteomische Genotypisierung der Edith Cowan University fokussiert sich auf kleinste Proteine
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Haarsträhne: Diese bietet Ermittlern viele Informationen (Foto: pixabay.com, Heon Chang) |
Joondalup (pte015/17.12.2025/10:30)
Rebecca Tidy and Romy Keane von der Edith Cowan University haben ein neues Verfahren für die Identifikation von Personen entwickelt. Dafür wird eine proteinbasierte Analyse, die sogenannte Proteomik eingesetzt, um Proteine einer einzelnen Haarsträhne zu untersuchen. Damit lässt sich für jeden Menschen ein einzigartiges Profil erstellen. Laut Tidy entsteht so durch Haare von Tatorten ein neuer forensischer Workflow zur Identifizierung von Personen.
Nachweis von Peptiden
Das Verfahren trägt die Bezeichnung proteomische Genotypisierung. Es beruht auf dem Nachweis von genetisch variierenden Peptiden in einzelnen Haarsträhnen. Jene genetische Info wird gewonnen, die zur Identifikation einer Person erforderlich ist. Laut Tidy lässt sich dieses Verfahren auch dann einsetzen, wenn keine DNA-Beweise mehr vorliegen. "Die DNA kann im Laufe der Zeit oder durch widrige Umstände abgebaut werden. Forensische Untersuchungen können durch das Fehlen oder die Zerstörung von DNA-Beweisen eingeschränkt werden", unterstreicht der Wissenschaftler.
Den Forschern zufolge ist das neue Verfahren nicht darauf ausgerichtet, derzeitige auf DNA basierende Methoden zu ersetzten. Es sei vielmehr für Szenarien gedacht, bei denen am Tatort keine DNA gefunden wurde oder sie für eine Auswertung zu stark zersetzt ist. Keane nach überdauern Proteine häufig länger als DNA. Damit würden sie bei den Cold Cases, also lange ungelösten Fällen, zu wahren Gamechangern. Haare werden, so die Forscherin, an Tatorten immer gefunden. Bisher würden sie jedoch aufgrund der Einschränkungen der Mikroskopietechniken zu wenig berücksichtigt.
Proteine haben Sequenz
Dank des neuen Verfahrens lassen sich Haare als Ersatz für fehlende DNA einsetzen. Proteine verfügen demnach über eine unvergleichliche Sequenz. Diese Sequenz ist laut den Experten mit dem Genom eines Menschen eng verbunden. Also liefere das neue Verfahren zuverlässige Beweise und stelle ein leistungsstarkes neues Tool für kriminaltechnische Untersuchungen dar. Vor dem Einsatz in der Praxis muss das neue Verfahren jedoch weiter getestet und validiert werden. Die aktuellen Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin "Forensic Science International" veröffentlicht.
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