pte20210812004 in Forschung

Vertrauen: Roboter sollten mehr versprechen

Projekt der University of Michigan untersucht Verhaltensweisen bei Interaktion mit Menschen


Menschen müssen Robotern vertrauen können (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)
Menschen müssen Robotern vertrauen können (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)

Ann Arbor (pte004/12.08.2021/06:15)

Roboter machen schon mal Fehler. Wenn sie allein arbeiten ist das nur ärgerlich. Werden sie jedoch gemeinsam mit Menschen eingesetzt, vertraut Letzterer den elektromechanischen Kollegen nicht mehr so ganz, wenn der sich mal vertan hat. Die Frage ist jetzt: Wie lässt sich das Vertrauen des Menschen in seinen Helfer wiederherstellen? Forscher der University of Michigan https://umich.edu/ in Ann Arbor wollten herausfinden, wie sich das am besten bewerkstelligen lässt. In einer Studie, die mehrere Strategien zur Vertrauensreparatur untersuchte - Entschuldigungen, Dementis, Erklärungen und Versprechungen - fanden die Forscher heraus, dass bestimmte Ansätze besser sind als andere und oft davon beeinflusst werden, wie die Roboter aussehen.

[b]Die soziale Komponente des Roboters[/b]

„Roboter sind definitiv technische Geräte, doch ihre Interaktionen mit Menschen sind sozial" sagt Lionel Robert, außerordentlicher Professor für Informatik. „Das müssen wir berücksichtigen, wenn wir wollen, dass Menschen ihren Roboterkollegen vertrauen." Manche Strategien zur Vertrauensbildung seien effektiver als andere und ihr Funktionieren könne davon abhängen, wie menschlich der Roboter aussieht.

[b]Einprogrammierte Fehler[/b]

Um das genauer zu erfahren rekrutierten die Forscher 164 Probanden, die in einer virtuellen Umgebung gemeinsam mit einem Roboter Kisten auf ein Förderband laden sollten. Der Mensch war zur Qualitätssicherung da. Der Roboter sollte Seriennummern lesen, die sich auf den Kisten befanden, und die zehn mit bestimmten Nummern aufs Band stellen. Es gab zwei Durchgänge. Einmal sah der Roboter einem Menschen ähnlich, ein anderer glich einer Maschine.

[b]Vier Strategien in der Auswahl[/b]

Die Roboter waren so programmiert, dass sie hin und wieder eine falsche Box verluden. Dann sollten sie als vertrauensbildende Maßnahme im Wechsel vier Sätze sagen: „Es tut mir leid, dass ich die falsche Box genommen habe" (Entschuldigung), „Ich habe die richtige Box ausgewählt, also muss etwas anderes schief gelaufen sein" (Verleugnung), „Ich sehe, dass das die falsche Seriennummer war" (Erklärung) oder „Ich werde es beim nächsten Mal besser machen" (Versprechen). Das Ergebnis: Versprechungen kamen besser an als Entschuldigungen. Dann folgten Leugnen und Erklärung. Am besten klappte es bei Robotern mit menschenähnlichem Aussehen.

(Ende)
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