pte20220705010 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

USA: Nur sieben Prozent kardiometabolisch gesund

Studie: Fettleibigkeit und Diabetes nehmen ständig zu und verursachen Gesundheitskrise


US-Amerikaner: Großteil der Bevölkerung nicht gesund (Foto: pixabay.com, Larry White)
US-Amerikaner: Großteil der Bevölkerung nicht gesund (Foto: pixabay.com, Larry White)

Boston (pte010/05.07.2022/10:30)

Lediglich knapp sieben Prozent der erwachsenen US-Amerikaner verfügen über eine gute kardiometabolische Gesundheit. Die Folge ist laut einer Studie der Friedman School of Nutrition Science and Policy http://nutrition.tufts.edu eine verheerende Gesundheitskrise, die sofortiges Handeln notwendig mache. Die Forscher bewerteten fünf Bereiche der Gesundheit: Blutdruck, Blutzucker, Cholesteringehalt im Blut, Adipositas (Übergewicht, Fettleibigkeit) sowie mögliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall etc). Es zeigte sich, dass 2017/2018 nur 6,8 Prozent der US-Erwachsenen in allen Bereichen über optimale Werte verfügten. Die Ergebnisse wurden im "Journal of the American College of Cardiology" veröffentlicht.

Negativtrend über Jahre

Grundlage der Studie ist ein repräsentatives Sample von rund 55.000 über 20-jährigen Personen. Die Daten wurden zwischen 1999 und 2018 erhoben und stammen aus Umfragen der National Health and Nutrition Examination Survey http://cdc.gov/nchs/nhanes . Die Ergebnisse in den fünf Bereichen verschlechterten sich zwischen 1999 und 2018 deutlich bei Adipositas und Blutzucker. 1999 war einer von drei Erwachsenen weder übergewichtig noch fettleibig. 2018 sank dieser Werte auf einen von vier Erwachsenen.

Ähnlich bei Diabetes: 1999 hatten drei von fünf Erwachsenen weder Diabetes oder Prädiabetes. 2018 waren weniger als vier von zehn Erwachsenen nicht davon betroffen. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Meghan O'Hearn ist es zutiefst problematisch, dass in den USA, einem der reichsten Länder der Welt, weniger als einer von 15 Erwachsenen über eine optimale kardiometabolische Gesundheit verfügt. Zudem seien von dieser Krise alle betroffen und nicht nur ein Teil der Bevölkerung.

Die Forscher identifizierten auch große Ungleichheiten zwischen Personen verschiedenen Geschlechts, Alters sowie unterschiedlicher Rasse, Ethnizität und Bildungsniveaus. Zum Beispiel verfügten Menschen mit weniger Bildung nur halb so wahrscheinlich über eine optimale kardiometabolische Gesundheit. Bei mexikanischstämmigen Amerikanern verfügte im Vergleich mit nicht-mexikanischstämmigen Erwachsenen nur ein Drittel über optimale Werte. Zwischen 1999 und 2018 verbesserte sich der Prozentsatz der Personen mit guten Werten bei weißen US-Amerikanern leicht. Bei allen anderen Bevölkerungsgruppen wurde er schlechter.

USA am Wendepunkt

Laut Seniorautor Dariush Mozaffarian sind diese Ergebnisse problematisch. Soziale Determinanten der Gesundheit, wie Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, sozialer Kontext, wirtschaftliche Stabilität und struktureller Rassismus führen bei Menschen mit unterschiedlichen Bildungsgraden, Rassen und Ethnien zu einem erhöhten Risiko von Gesundheitsproblemen. Die Studie beurteilte auch intermediäre Gesundheitszustände – nicht optimal, aber auch noch nicht schlecht. Dazu gehörten Prädiabetes, Prähypertonie und Übergewicht. O'Hearn betonte, dass ein großer Teil der Bevölkerung sich an einem kritischen Wendepunkt befindet.

(Ende)
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