USA: Designer-Drogen sorgen für mehr Unfälle
University of California San Francisco weist erstmals wachsenden Anteil am Straßenverkehr nach
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Autounfall: Designer-Drogen auf dem Vormarsch (Foto: pixabay.com, Netto Figueiredo) |
San Francisco (pte014/26.06.2025/10:30)
Es ist dringend notwendig, die Tests auf neue Drogen auszuweiten, die routinemäßig nach einem Verkehrsunfall durchgeführt werden. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of California San Francisco. Dies ist die erste umfassende Erhebung zur Feststellung des Ausmaßes einer ganzen Reihe an sogenannten neuen psychoaktiven Substanzen (NPS), also Designer-Drogen, die für immer mehr Verkehrsunfälle in den USA mitverantwortlich gemacht werden.
NPS hochgefährlich
Laut dem korrespondierenden Autor Roy Gerona sind NPS bei Verkehrsunfällen ein Anlass zur Sorge. Sie hätten sich in den vergangenen 15 Jahren drastisch ausgebreitet. Diese Designer-Drogen sind weder durch die "Single Convention on Narcotic Drugs" der Vereinten Nationen (1961) noch durch "Convention on Psychotropic Substances" (1971) abgedeckt. Diese behandeln Drogen, die von Experten als Gefahr für die öffentliche Gesundheit angesehen werden.
Die meisten derzeitigen Urin-Drogentests zielen nicht auf NPS ab. Diese Drogen sind typischerweise nur in Speziallaboren mittels der teuren Hochauflösenden Massenspektrometrie (HRMS) nachweisbar. Daher haben sich die Forscher auf ihr Vorkommen im Blut der Opfer von Verkehrsunfällen konzentriert, die zwischen Januar und Juli 2024 im Norden und Süden von Kalifornien stattgefunden hatten. Mittels HRMS wurden NPS im Blut von 17 Patienten nachgewiesen.
Bromazolam dominiert
Mit sieben Patienten ist am häufigsten Bromazolam nachgewiesen worden. Vier Patienten hatten Parafluorofentanyl im Blut und drei weitere Mitragynin. Diese Werte beziehen sich auf die ersten 1.000 Patienten, die nach einem Unfall im Spital behandelt worden waren. Sie vermischen NPS oft mit anderen Drogen. 17 Patienten hatten auch zumindest eine traditionelle Freizeitdroge im Blut. 273 Personen (27 Prozent der Unfallopfer) konsumierten nur traditionelle Freizeitdrogen.
2021 sind allein in den Vereinigten Staaten 10.903 Personen bei Autounfällen gestorben, bei denen Drogen im Spiel waren. Das entspricht 26 Prozent aller Unfalltoten in diesem Jahr. Da laufend neue Drogen auf den Schwarzmarkt kommen, ist ihr Nachweis derzeit nur schwer möglich. Details sind in "Frontiers in Toxicology" veröffentlicht. Unterdessen haben Forscher der Johns Hopkins University mit dem "MasSpec Pen" einen Hightech-Stift zum Nachweis von Fentanyl, Morphin und Oxycodon entwickelt, wie pressetext berichtete.
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