pte20250620010 in Leben

Biologische Tests helfen bei kranker Psyche

Wissenschaftler der University of Groningen streben richtige Behandlung zur richtigen Zeit an


Gehirn-Scans: neuer Behandlungsansatz für Psyche (Foto: pixabay.com, Dmitriy Gutarev)
Gehirn-Scans: neuer Behandlungsansatz für Psyche (Foto: pixabay.com, Dmitriy Gutarev)

Groningen (pte010/20.06.2025/10:30)

Objektive biologische Tests sollen systematisch in die Diagnose von psychiatrischen Erkrankungen einbezogen werden. Martien Kas von der University of Groningen hat die Verwirklichung der sogenannten "Precision Psychiatry Roadmap" koordiniert. In "Molecular Psychiatry" veröffentlicht eine internationale Gruppe von Psychiatern, Patientenorganisationen und Pharmaunternehmen jetzt erste Ergebnisse.

Genauere Diagnose möglich

Kas zufolge funktionieren viele derzeitige Behandlungsansätze nicht bei allen Patienten gleich gut. "Es gibt also einen Bedarf für eine bessere Versorgung der psychischen Gesundheit und das beginnt mit einer genaueren Diagnose." Diese Veröffentlichung legt für die nächsten 15 bis 20 Jahre einen Fahrplan für die Integration von biologischen Messungen bei der Diagnose fest. Damit soll die richtige Behandlung den richtigen Patienten zur richtigen Zeit erreichen.

Derzeit werden psychische Erkrankungen basierend auf den Antworten der Patienten diagnostiziert. Sie sind in zwei großen Handbüchern definiert. Dabei handelt es sich um das "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" und die "International Classification of Diseases". Obwohl diese Handbücher derzeit State of the Art sind, können die Antworten der Betroffenen oft subjektiv oder vage sein. Das führt dann zu Problemen bei Diagnose und Behandlung.

Angst oft ständiger Begleiter

Laut Kas treten zudem Symptome auch bei verschiedenen psychischen Erkrankungen auf. "Angst zum Beispiel kann ein Symptom verschiedener Erkrankungen sein, die jede anders behandelt wird." Der Einsatz eines biologischen Tests könnte helfen herauszufinden, ob diese häufigen Symptome auf eine gemeinsame biologische Ursache zurückzuführen sind, unterstreicht der niederländische Wissenschaftler.

Der neue Leitfaden wurde vom European College of Neuropsychopharmacology initiiert. Ziel sind die systematische Entwicklung und der Einsatz von Testverfahren wie Magnetresonanztomografie, Feedback via Smartphone, Bluttests und vieles andere mehr. Sie sollen letztlich in die diagnostischen Handbücher integriert werden, die damit ein lebendes Dokument werden, das sich mit dem Fortschritt der Wissenschaft ebenfalls weiterentwickelt.

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